3. Wann ist die Universität die bessere Wahl?
Universitäten genießen in Deutschland ein hohes Ansehen – vor allem für ihre wissenschaftlich fundierte Lehre, interdisziplinäre Forschungsprojekte und vielfältigen Studienangebote. Doch gerade im Kontext eines berufsbegleitenden Studiums stellt sich die Frage: Wann ist eine Universität tatsächlich die bessere Wahl gegenüber einer Hochschule?
In diesem Abschnitt zeigen wir, für welche Kundinnen und Kunden ein Studium an der Universität besonders geeignet ist – und welche Ziele, Voraussetzungen und Persönlichkeitsmerkmale dafür sprechen.
Interesse an Theorie, Forschung und akademischer Tiefe
Wer sich nicht nur für berufliche Anwendung, sondern auch für hintergründige Zusammenhänge, wissenschaftliche Fragestellungen oder die Forschung interessiert, ist an der Universität besser aufgehoben.
Universitäten bieten die Möglichkeit, sich tiefgreifend mit Theorien, Methoden und Modellen auseinanderzusetzen. Wer beispielsweise in Richtung Forschung & Entwicklung, Wissenschaftsjournalismus, politische Analyse oder wissenschaftliche Beratung gehen möchte, profitiert vom breiten, forschungsorientierten Curriculum.
Beispielhafte Zielgruppen:
- Sozialpädagog:innen, die später forschen oder promovieren möchten
- Informatiker:innen mit Interesse an KI-Forschung oder Algorithmik
- Psycholog:innen, die in die therapeutische Praxis oder Lehre streben
Ziel: Promotion oder akademische Karriere
Einer der stärksten Gründe für die Wahl der Universität liegt im Zugang zur Promotion. Nur Universitäten (bzw. gleichgestellte Einrichtungen) haben das formale Promotionsrecht.
Wenn Sie langfristig eine akademische Karriere anstreben – etwa in Lehre, Forschung oder einer Hochschule selbst –, führt an einem universitären Abschluss kein Weg vorbei.
Typische Wege:
- Bachelor an der Universität → Master → Promotion
- Master an der Hochschule → Kooperation mit Universität für Promotion (schwieriger, aber möglich)
Universitäten fördern besonders die Methodenkompetenz, das wissenschaftliche Schreiben und die Fähigkeit zur kritischen Reflexion – wichtige Voraussetzungen für jede Form von Forschung oder Lehre.
Zugang zu speziellen Studiengängen
Einige Studiengänge – insbesondere in Jura, Medizin, Philosophie, Sprachwissenschaften, Kultur- und Literaturwissenschaften oder reiner Grundlagenforschung – werden ausschließlich oder primär an Universitäten angeboten.
Das betrifft auch einige kombinierte Studienfächer (z. B. Philosophie, Politik und Wirtschaft) oder spezialisierte Masterstudiengänge wie:
- Ethik im digitalen Zeitalter
- Friedens- und Konfliktforschung
- Linguistische Datenverarbeitung
Wenn Ihr Interessensgebiet in diesen Feldern liegt, ist die Universität die einzige realistische Option.
Universitäres Studium neben dem Beruf – möglich, aber anspruchsvoller
Ein häufiges Vorurteil: Universitäten seien nicht für das Studium neben dem Beruf geeignet. Doch das ist längst überholt. Viele Universitäten haben inzwischen berufsbegleitende Programme oder Teilzeitstudiengänge im Angebot.
Wichtig ist aber: Die Selbstlernphasen sind oft länger, die Anforderungen im wissenschaftlichen Arbeiten höher, und der Zeitaufwand kann intensiver sein.
Geeignet ist die Universität für Berufstätige, die:
- Ein hohes Maß an Selbstorganisation mitbringen
- Interesse an theoretischen Fragestellungen haben
- Sich aktiv mit Forschungsthemen beschäftigen möchten
- Langfristige akademische Ziele verfolgen
- Auch auf Präsenzphasen unter der Woche flexibel reagieren können
Stimmen aus der Praxis
„Ich wollte in die Forschung. Die Universität bot genau das – intensive Seminare, spannende Themen und die Möglichkeit zur Promotion.“
— Lars, 35, Masterstudent Politikwissenschaft berufsbegleitend
„Die Anforderungen waren hoch – aber ich konnte mich akademisch verwirklichen. Heute bin ich selbst als Lehrbeauftragter aktiv.“
— Monika, 42, Dozentin mit Universitätsabschluss
Zusammenfassung: Wann lohnt sich die Universität?
| Situation |
Universität sinnvoll? |
| Interesse an Theorie & Forschung |
✅ Ja |
| Ziel: Promotion oder akademische Laufbahn |
✅ Unbedingt |
| Interesse an seltenen/geisteswissenschaftlichen Studien |
✅ Ja |
| Bereitschaft zur Selbstorganisation |
✅ Erforderlich |
| Zugang zu Master- oder Promotionsprogrammen |
✅ Ideal |