Microlearning: Kurz, knackig und erfolgreich So steigern kurze Lerneinheiten den Erfolg in der Finanzweiterbildung
Microlearning in der Finanzweiterbildung: So lernen Finanzberaterinnen und Finanzberater heute
In einer Branche, die sich ständig weiterentwickelt, ist kontinuierliches Lernen unerlässlich – vor allem für Finanzberaterinnen und Finanzberater. Doch wie lässt sich Weiterbildung effizient in einen vollen Arbeitsalltag integrieren? Die Antwort lautet: Microlearning. Diese innovative Lernmethode bietet kurze, flexible Lerneinheiten – perfekt für die Anforderungen der modernen Finanzweiterbildung. In diesem Beitrag erfährst du, wie digitales Lernen mittels Microlearning funktioniert, welche Vorteile es bietet und warum es gerade in der Weiterbildung von Finanzdienstleisterinnen und Finanzdienstleistern immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Microlearning, auf Deutsch auch Mikrolernen genannt, ist eine moderne Form des Lernens, die sich durch besonders kurze, fokussierte Lerneinheiten auszeichnet. Der Begriff setzt sich aus „micro“ (klein) und „learning“ (Lernen) zusammen – und genau darum geht es: Wissen wird in kleine, leicht konsumierbare Einheiten verpackt, sogenannte Lern-Nuggets. Diese Nuggets dauern meist nur wenige Minuten, vermitteln jedoch gezielt und effizient ein einzelnes Thema oder Konzept.
Warum Microlearning?
Der Ursprung dieser Lernform liegt in den veränderten Anforderungen moderner Arbeits- und Lebenswelten. Menschen haben immer weniger Zeit, sich über längere Zeiträume hinweg auf komplexe Lerninhalte zu konzentrieren. Gleichzeitig steigt der Weiterbildungsbedarf – insbesondere in Bereichen wie der Finanzweiterbildung, wo gesetzliche Regelungen, Marktbedingungen und Produktinnovationen sich schnell ändern.
Microlearning bietet hier die perfekte Lösung: Es ermöglicht flexibles Lernen in kleinen Häppchen, das sich optimal in den Alltag von Finanzberaterinnen und Finanzberatern integrieren lässt.
Die Merkmale von Microlearning im Überblick:
Merkmal
Beschreibung
Dauer
2–10 Minuten pro Einheit
Zielsetzung
Vermittlung eines konkreten Lernziels pro Einheit
Zugriffsform
Meist mobil, z. B. über Smartphone oder Tablet
Medienformate
Video, Text, Quiz, Audio, Mini-Simulationen
Lernstrategie
Wiederholung, Selbststeuerung, Interaktivität
Integration
In bestehende Weiterbildungssysteme und Plattformen
Praxisnähe
Inhalte sind direkt anwendbar und berufsrelevant
Microlearning vs. traditionelles Lernen
Kriterium
Klassische Weiterbildung
Microlearning
Dauer
60–120 Minuten oder mehr
2–10 Minuten
Ort
Seminarraum, PC
überall: mobil, flexibel
Lernumfang
Ganzheitlich, oft überladen
fokussiert auf ein konkretes Thema
Motivation
Schwankend, oft durch Überforderung
hoch, da schnelle Erfolgserlebnisse
Wiederholbarkeit
begrenzt
jederzeit wiederholbar
Kosten/Nutzen
oft höher, weniger nachhaltig
sehr effizient, günstiger
Formate im Microlearning
Erklärvideos: Kurze Videos (z. B. 3–5 Minuten), die ein Thema wie „Risikoklassen in der Geldanlage“ kompakt erklären.
WBTs (Web Based Trainings): Kleine interaktive Online-Module zu Themen wie „MiFID II“ oder „Bilanzanalyse“.
Quizformate: Wiederholungsfragen zu gelernten Inhalten, z. B. ein tägliches Mini-Quiz zu Gesetzesänderungen im Finanzsektor.
Audios oder Podcasts: Ein-Minuten-Audio zu einem Fachbegriff – ideal für unterwegs.
Infografiken: Visualisierte Zusammenfassungen oder Schritt-für-Schritt-Darstellungen.
Simulationen: Mini-Cases aus der Praxis, z. B. ein digitales Beratungsgespräch.
Die psychologischen Grundlagen
Microlearning basiert auf fundierten Erkenntnissen aus der Lernpsychologie und der Kognitionsforschung:
Chunking-Prinzip: Informationen werden besser behalten, wenn sie in kleinere „Blöcke“ (Chunks) unterteilt werden.
Spacing-Effekt: Regelmäßiges Wiederholen von Lerninhalten über längere Zeiträume verbessert das Langzeitgedächtnis.
Just-in-Time-Learning: Wissen wird genau dann vermittelt, wenn es gebraucht wird – besonders effektiv bei Anwendung in der Praxis.
Studien zeigen, dass Inhalte, die in kurzen Intervallen und mit regelmäßiger Wiederholung gelernt werden, bis zu 80 % besser im Langzeitgedächtnis gespeichert werden als bei klassischen Lernmethoden. Quelle: https://elearningindustry.com/microlearning-facts-benefits-stats
Warum gerade für die Finanzbranche?
Gerade in der Finanzdienstleistungsbranche bietet sich Microlearning an, da es:
hohe Wissensaktualität garantiert: Neue Markt- oder Gesetzesinformationen können sofort vermittelt werden.
berufsbegleitend und mobil funktioniert: z. B. per App im Außendienst oder in Pausen.
effizient im Wissensaufbau ist: Ideal für kurze Produkteinführungen oder Gesetzes-Updates.
selbstgesteuert ist: Lernende entscheiden, wann und wie oft sie lernen.
Beispiele aus der Finanzweiterbildung
Anwendungssituation
Beispiel-Nugget
Vorbereitung auf ein Beratungsgespräch
Video: "ETF vs. aktiv gemanagte Fonds" (5 Min.)
Gesetzesänderung erfassen
Quiz: "MiFID II – Was ist neu?" (4 Fragen, 3 Min.)
Wiederholung von Begriffen
Audio: "Was ist Duration bei Anleihen?" (90 Sekunden)
Einführung eines neuen Produkts
Interaktive Präsentation: "Green Bonds kurz erklärt"
Training neuer Mitarbeitender
Lernpfad: „Grundlagen der Finanzberatung“ in 10 Mini-Modulen
Typische Fehler beim Einsatz von Microlearning
Fehlende Zieldefinition: Wenn die Lernziele nicht klar sind, bleibt das Nugget wirkungslos.
Überladung: Auch kurze Einheiten können überfordern, wenn sie zu viele Informationen enthalten.
Kein Feedback: Ohne Rückmeldung wissen Lernende nicht, ob sie etwas richtig verstanden haben.
Fehlende Integration: Microlearning muss eingebettet sein in ein ganzheitliches Lernkonzept.
Best Practices für effektives Microlearning
Ein Lernziel pro Nugget – keine Themenvermischung.
Visuell aufbereiten – Bilder, Icons, Farben verstärken das Verständnis.
Microlearning ist weit mehr als ein kurzes Video oder ein Mini-Quiz. Dahinter steckt ein ganzheitliches Lernkonzept, das auf den Lernbedürfnissen moderner Berufstätiger basiert. Vor allem für Finanzberaterinnen und Finanzberater ist es entscheidend, sich in einem schnelllebigen Arbeitsumfeld regelmäßig weiterzubilden – effizient, ortsunabhängig und punktgenau. In diesem Abschnitt erklären wir, wie Microlearning konkret funktioniert, welche Technologien eingesetzt werden und wie sich Lerneinheiten in den Arbeitsalltag integrieren lassen.
Der Aufbau von Microlearning-Einheiten
Microlearning basiert auf modularen Lerneinheiten, die inhaltlich und zeitlich klar begrenzt sind. Eine typische Einheit dauert zwischen 2 und 10 Minuten und behandelt genau ein Thema oder Lernziel. Ziel ist es, konzentriertes Lernen zu ermöglichen, ohne die Lernenden zu überfordern.
Typischer Ablauf einer Microlearning-Einheit:
Einführung (30–60 Sekunden) ➤ Vorstellung des Themas, Relevanz für den Arbeitsalltag
Kerninhalt (3–6 Minuten) ➤ Video, Infografik, animierte Präsentation oder Text mit Beispielen
Microlearning lebt von digitalen Plattformen und mobilen Endgeräten. Sie machen das Lernen orts- und zeitunabhängig – ein großer Vorteil für die tägliche Praxis von Finanzdienstleisterinnen und Finanzdienstleistern.
Gängige Tools und Formate:
Tool/Format
Beschreibung
Lernplattformen
z. B. Moodle, Avendoo, Lecturio oder GoingPublic Campus
Mobile Apps
z. B. SAP Litmos, TalentLMS oder speziell entwickelte Schulungsapps
Erklärvideos
z. B. auf YouTube, unternehmensintern, mit animierten Grafiken
Podcasts & Audioformate
z. B. Miniserien zu Fachbegriffen, Gesetzesänderungen oder Marktanalysen
Gamified Quizzes
Interaktive Wissensfragen mit Feedback, z. B. per Kahoot, Quizlet oder Articulate
Web-Based Trainings (WBTs)
Online-Kurse mit modularen Inhalten, oft SCORM-kompatibel
Beispiel: Video zur „Einordnung von Investmentfonds in Risikoklassen“
2. Infografiken
Visualisieren Zahlen, Prozesse oder Zusammenhänge
Beispiel: „Die fünf Schritte der Anlageberatung“ als Schaubild
3. Quizformate
Aktivieren Vorwissen und fördern Wiederholung
Typ: Multiple Choice, Lückentexte, Drag & Drop
Beispiel: Quiz zur jährlichen PRIIP-Verordnung
4. Mobile Microlearning-Apps
Push-Nachrichten erinnern ans Lernen
Inhalte werden offline verfügbar gemacht
Beispiel: Tagesquiz zu „Finanzbegriff des Tages“
5. Mikropodcasts
Lernimpulse auf die Ohren – im Auto, beim Sport oder auf dem Weg zur Arbeit
Beispiel: „Was bedeutet Volatilität?“ in 90 Sekunden erklärt
Integration in den Arbeitsalltag
Ein großer Vorteil von Microlearning ist die Möglichkeit, Lernphasen in kleine Alltagssituationen zu integrieren. So funktioniert Lernen quasi „nebenbei“ – ohne aufwendige Planung.
Typische Lernsituationen:
Alltagssituation
Geeignetes Lernformat
Warten beim Kundentermin
3-minütiges Quiz auf dem Smartphone
Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Podcast oder Erklärvideo zu einem Fachbegriff
Mittagspause
interaktives WBT zum Thema „Anlageprofile“
Morgendliches Check-in-Meeting
Quizfrage des Tages im Team besprechen
Nachbereitung von Beratungsgesprächen
Mini-Modul zur Produktschulung
Beispiel aus der Praxis: Microlearning für Finanzberater:innen
Ein großer Versicherungskonzern führte Microlearning ein, um die Einhaltung der jährlichen IDD-Weiterbildungspflicht zu verbessern.
Vorgehen:
Aufteilung des 15-stündigen Pflichtumfangs in 180 Mini-Module à 5 Minuten
Mobile App mit Erinnerungsfunktion und Lernhistorie
Abschluss jedes Moduls mit Quiz und Feedback
Dashboard für Führungskräfte zur Lernkontrolle
Ergebnis:
Abschlussquote der Weiterbildung stieg von 67 % auf 92 %
Durchschnittliche Lernzeit reduzierte sich um 30 %
Mitarbeitende bewerteten das Format mit 4,7 von 5 Sternen
Motivation durch Gamification
Gamification – also die Einbindung spielerischer Elemente – steigert Motivation und Engagement beim Lernen.
Typische Elemente:
Punkte und Belohnungen
Ranglisten (Leaderboards)
Fortschrittsbalken
Abzeichen (Badges)
Beispiel: Eine Finanzberaterin sammelt täglich Punkte für absolvierte Quizfragen. Nach 100 Punkten erhält sie ein Zertifikat oder einen Gutschein für ein vertiefendes Webinar.
Erfolgsmessung & Feedback
Ein essenzieller Bestandteil von Microlearning ist die kontinuierliche Erfolgskontrolle. Moderne Plattformen bieten integrierte Analytics-Funktionen:
Anzahl der bearbeiteten Module
Bestehensquoten bei Quizzen
Wiederholungsraten
Zeitaufwand pro Einheit
Feedback der Nutzer:innen
Diese Daten helfen nicht nur den Lernenden selbst, sondern auch Personalabteilungen, Weiterbildungsmaßnahmen gezielt zu optimieren.
Tipps für die Einführung im Unternehmen
Klein anfangen: Mit einem Pilotprojekt starten – z. B. 10 Microlearning-Einheiten zu einem spezifischen Thema.
Zielgruppenorientierung: Inhalte auf Rollen, Vorkenntnisse und Alltag der Lernenden zuschneiden.
Regelmäßigkeit: Lieber täglich 5 Minuten als einmal monatlich 2 Stunden.
Begleitung: Interne Coaches oder Lernbotschafter:innen unterstützen die Einführung.
Kombination mit Präsenzphasen: Microlearning als Ergänzung zu Seminaren oder Webinaren nutzen.
Warum Microlearning perfekt zur Finanzweiterbildung passt
Die Finanzbranche ist geprägt von Komplexität, Regulierung und ständigem Wandel. Für Finanzberaterinnen und Finanzberater bedeutet das: kontinuierliche Weiterbildung ist nicht nur Pflicht, sondern eine Grundvoraussetzung für beruflichen Erfolg. Doch klassische Weiterbildungsformate – etwa Seminare oder mehrstündige E-Learnings – stoßen in der Praxis oft an ihre Grenzen. Hier kommt Microlearning ins Spiel: Die Methode bietet eine Lösung, die nicht nur zeitgemäß, sondern auch maßgeschneidert auf die Anforderungen der Finanzdienstleistungsbranche ist.
In diesem Abschnitt zeigen wir detailliert, warum Microlearning ideal für die Weiterbildung in der Finanzbranche ist – mit Beispielen, Argumenten und praktischen Einsatzszenarien.
1. Wenig Zeit – hohe Effizienz
Problem: Finanzberaterinnen und Finanzberater sind stark ausgelastet: Kundentermine, Portfolioanalysen, regulatorische Vorgaben, Vertriebsgespräche – da bleibt kaum Zeit für Weiterbildung.
Lösung durch Microlearning:
Lerneinheiten von 3–7 Minuten
Zugriff per Smartphone oder Laptop – z. B. in Pausen oder unterwegs
Lernen nach dem Prinzip „5 Minuten täglich“ statt „5 Stunden monatlich“
Praxisbeispiel: Ein Berater sieht sich morgens in der Bahn ein 5-minütiges Video zur neuen EU-Taxonomie an. Abends wiederholt er die Inhalte mit einem kurzen Quiz – effizient und stressfrei.
2. Fokussierung auf ein Thema pro Einheit
In klassischen Kursen werden oft viele Themen gleichzeitig behandelt – das führt zu Überforderung und geringer Merkfähigkeit. Microlearning hingegen beschränkt sich auf ein konkretes Thema pro Einheit.
Vorteile:
Besseres Verständnis
Weniger kognitive Belastung
Höhere Behaltensrate
Beispielhafte Nuggets:
„Was bedeutet Rebalancing in einem Depot?“ (Erklärvideo)
„MiFID II: Änderungen 2025 im Überblick“ (PDF + Quiz)
„Was ist der Unterschied zwischen Nominalzins und Effektivzins?“ (Mini-Audio)
3. Ideal für Wiederholung & Festigung
Die regelmäßige Wiederholung ist entscheidend für nachhaltiges Lernen – das zeigen zahlreiche Studien aus der Lernpsychologie.
Microlearning unterstützt diesen Effekt besonders gut:
Lernplattformen erinnern automatisch an Wiederholungen
Quizformate ermöglichen aktives Abrufen
Inhalte werden in variierenden Formaten erneut dargestellt (Video, Text, Infografik)
Beispiel: Ein Lernender absolviert über drei Wochen hinweg jeden Tag ein Quiz zum Thema „Beratungsdokumentation“. Die Fragen variieren, aber der Inhalt bleibt gleich – so verfestigt sich das Wissen messbar besser.
4. Komplexe Inhalte einfach erklärt
Finanzprodukte, rechtliche Rahmenbedingungen, Risikoklassen – viele Themen der Finanzwelt sind komplex und abstrakt.
Microlearning hilft, diese Inhalte verständlich zu vermitteln:
Visuelle Hilfsmittel wie Diagramme, Infografiken oder Animationen
Kurze, prägnante Erklärungen in einfacher Sprache
Alltagsnahe Beispiele
Praxisbeispiel: Ein animiertes Video erklärt die „Risikopufferfunktion von Anleihen“ anhand einer Hausfinanzierung. Durch die bildhafte Darstellung verstehen auch Einsteiger:innen das Konzept sofort.
5. Flexibles Lerntempo
Nicht alle Lernenden haben denselben Wissensstand oder Lerntyp. Mit Microlearning ist individuelles Lernen möglich:
Wiederholen bei Bedarf
Überspringen bereits bekannter Inhalte
Lernen zu selbstgewählten Uhrzeiten
Beispiel: Eine erfahrene Beraterin überspringt die Grundlagenmodule zur Altersvorsorge und widmet sich direkt den neuen ESG-Investmentprodukten.
6. Modularer Aufbau = hohe Anpassbarkeit
Microlearning ist modular aufgebaut – jedes Nugget steht für sich. Das ermöglicht maximale Anpassung an individuelle Weiterbildungsziele, z. B.:
Weiterbildung zu Spezialthemen (z. B. Immobilienfonds)
Vertiefung regulatorischer Anforderungen (z. B. FinVermV)
Vorbereitung auf IHK-Prüfungen
Unternehmensbeispiel: Ein Finanzvertrieb bietet seiner Belegschaft einen Microlearning-Katalog mit 150 Nuggets – von „Datenschutz in der Kundenberatung“ bis „Kryptowährungen im Anlageportfolio“.
7. Nachhaltiges Lernen dank spaced repetition
Microlearning nutzt das Prinzip der verteilten Wiederholung (spaced repetition):
Inhalte werden über längere Zeiträume hinweg wiederholt
Zeitabstände zwischen den Wiederholungen vergrößern sich
Besonders effektiv für Begriffe, Definitionen, Fachvokabular
Beispielhafte Plattformen, die spaced repetition nutzen:
Finanzberaterinnen und Finanzberater unterliegen einer gesetzlichen Weiterbildungspflicht – etwa im Rahmen der IDD oder FinVermV. Die Pflichtstunden (z. B. 15 Stunden jährlich) lassen sich durch Microlearning flexibel erfüllen.
Vorteile:
Besser planbar
Keine Ausfallzeiten
Nachweise per Zertifikat oder Teilnahmeprotokoll
Beispiel: Ein Berater bearbeitet jede Woche drei Nuggets à 10 Minuten. So kommt er auf über 26 Stunden Weiterbildung pro Jahr – ohne großen Planungsaufwand.
9. Höhere Motivation durch regelmäßige Erfolgserlebnisse
Jedes abgeschlossene Nugget erzeugt ein Erfolgserlebnis. Das fördert Motivation und Selbstwirksamkeit – ein zentraler Faktor für nachhaltiges Lernen.
Gamification verstärkt diesen Effekt:
Abzeichen für abgeschlossene Themenbereiche
Ranglisten in Teams
Belohnungssysteme (z. B. Bonuspunkte, Zertifikate)
10. Anschlussfähig an andere Lernformate
Microlearning lässt sich hervorragend mit anderen Lernformaten kombinieren:
Vorbereitung auf Präsenzseminare oder Webinare
Nachbereitung von Coachings oder Fallstudien
Ergänzung zu klassischen E-Learnings
Beispiel: Ein 3-tägiger Präsenzworkshop zur „Ganzheitlichen Finanzberatung“ wird durch 15 Microlearning-Einheiten vorbereitet und durch ein wöchentliches Update-Quiz begleitet.
11. Praxistauglichkeit & Kundenorientierung
Microlearning trainiert nicht nur Fachwissen, sondern auch soft skills wie Kommunikation, Gesprächsführung und Kundenorientierung.
Beispiele:
Rollenspiel-Video: „Wie erkläre ich Riester verständlich?“
Mini-Simulation: „Einwandbehandlung bei skeptischen Kundinnen und Kunden“
Impulsmodul: „Empathie in der digitalen Beratung“
Tipps zur Umsetzung in der Weiterbildung von Finanzdienstleisterinnen und Finanzdienstleistern
Die Theorie von Microlearning klingt überzeugend – aber wie lässt sich die Methode konkret in die Praxis integrieren? Viele Finanzdienstleisterinnen und Finanzdienstleister stellen sich diese Frage, wenn sie neue Weiterbildungskonzepte entwickeln oder bestehende Programme modernisieren möchten.
In diesem Abschnitt erfährst du, wie du Microlearning erfolgreich in der Finanzweiterbildung umsetzt, welche Fallstricke du vermeiden solltest und welche Best Practices sich aus der Praxis bewährt haben. Ob für Einzelberater:innen, kleinere Maklerbüros oder große Vertriebsorganisationen – Microlearning lässt sich individuell anpassen und systematisch implementieren.
1. Zielgruppen und Bedarfe analysieren
Bevor du Microlearning-Inhalte entwickelst oder einkaufst, solltest du dir folgende Fragen stellen:
In Pausen, auf Dienstreisen, vor Terminen oder abends zu Hause
Beispielhafte Zielgruppenanalyse:
Zielgruppe
Lernbedürfnis
Zeitfenster
Technikausstattung
Einsteiger:innen im Vertrieb
Grundlagen der Anlageberatung
vormittags, mobil
Smartphone, Tablet
erfahrene Finanzberater:innen
Updates zu MiFID II, ESG-Investments
in Wartezeiten, abends
Laptop, Firmennetzwerk
Makler:innen
Selbstorganisation, Soft Skills
früh morgens, am Wochenende
Smartphone, privates WLAN
2. Lernarchitektur planen: Microlearning als Teil eines Gesamtkonzepts
Microlearning ist kein Ersatz, sondern eine sinnvolle Ergänzung zu bestehenden Lernformaten. Der größte Erfolg stellt sich ein, wenn Microlearning in eine strukturierte Lernarchitektur eingebettet ist.
Beispiel für eine modulare Lernarchitektur:
Onboarding-Phase:
Einstieg mit Microlearning-Modulen zu Compliance, Datenschutz, Basiswissen
Vertiefung:
Klassische Webinare oder Workshops
Begleitende Microlearning-Einheiten zur Vorbereitung
Wissenssicherung:
Regelmäßige Micro-Quizze
Push-Nachrichten mit „Wissenshäppchen“
Zertifizierung:
Abschlussmodul mit Test
Automatische Teilnahmebescheinigung
3. Passende Lernplattform wählen
Eine gute Plattform ist das technische Rückgrat des Microlearnings. Sie sollte folgende Funktionen bieten:
Modul 2: Dokumentationspflichten bei Anlageberatung
Modul 3: Aufzeichnungspflicht bei Telefongesprächen
Modul 4: Haftungsrisiken und Haftungsvermeidung
Achte auf:
eindeutige Lernziele
klare Sprache
Anwendungsbeispiele
Feedbackelemente
5. Praxisbezug sicherstellen
Microlearning wirkt nur dann nachhaltig, wenn es konkret und praxisnah ist. Theoretische Inhalte ohne Bezug zur täglichen Arbeit sind schnell vergessen.
Praxisorientierung durch:
Fallbeispiele aus der Finanzberatung
reale Kundensituationen
interaktive Mini-Simulationen
Fragen aus echten Beratungsgesprächen
Beispiel: Ein Modul simuliert ein Kundengespräch zum Thema „Nachhaltige Geldanlage“. Die Lernenden müssen in einem interaktiven Video auf Einwände reagieren.
6. Erfolg messen & sichtbar machen
Lernfortschritt muss messbar sein – für Lernende wie auch für Führungskräfte.
Typische Erfolgskriterien:
Quiz-Ergebnisse
bearbeitete Module
Wiederholungsraten
Feedbackbewertungen
Zertifikate
Tipp: Führe ein Dashboard für Teamleiter:innen ein, das Lernstände, Stärken und Schwächen der Mitarbeitenden anonymisiert zeigt.
7. Microlearning regelmäßig einsetzen
Der Lerneffekt steigt mit der Regelmäßigkeit. Besser täglich 5 Minuten als einmal im Monat 3 Stunden.
Erfolgsmodelle:
„Wissensimpuls der Woche“ per App oder Intranet
Tagesquiz zu aktuellen Marktentwicklungen
Monatliches Learning Battle (z. B. Quizduell unter Kolleg:innen)
8. Feedback aktiv einholen und Inhalte anpassen
Ein oft unterschätzter Erfolgsfaktor: Feedback der Lernenden.
Ein Lern-Nugget ist eine kleine, thematisch abgeschlossene Lerneinheit, die sich auf ein einziges Thema konzentriert. Die Dauer liegt in der Regel zwischen 2 und 7 Minuten.
Beispiel: Ein 4-minütiges Video erklärt den Begriff „Volatilität“ anhand einer Beispielgrafik. Ein kurzes Quiz prüft das Verständnis.
Ja, absolut. Viele Anbieter von Lernplattformen bieten Microlearning-Inhalte an, die den rechtlichen Anforderungen entsprechen – inklusive Nachweisfunktion, Zertifikat und Lernhistorie.
Vorteile:
Kein Tagesseminar nötig
Lernnachweise digital verwaltbar
Kombinierbar mit klassischer Weiterbildung
Tipp: Frage beim Anbieter nach, ob die Microlearning-Einheiten IDD-konform sind (z. B. nach § 34d GewO oder FinVermV).
Auch ohne großes Unternehmen im Hintergrund kannst du Microlearning gezielt einsetzen. Viele Plattformen bieten Einzelzugänge oder Apps mit monatlicher Zahlung an.
Viele Plattformen bieten auch Offline-Modi für unterwegs an. Wichtig ist: Die Inhalte sollten mobil optimiert sein – nicht alle Desktop-Kurse sind automatisch Microlearning-tauglich!
Viele Anbieter haben Dashboards, auf denen du deine Lernzeit und Erfolge einsehen kannst. Damit behältst du deine Weiterbildungspflicht immer im Blick – ohne Papierkram.
Wie kann mir GOING PUBLIC helfen?
Bei GOING PUBLIC! können Sie Wissen und Fähigkeiten erwerben, die Sie in Ihrer Tätigkeit als Vermittlerin oder Vermittler voranbringen. Wir begleiten unsere Kundinnen und Kunden von der Anmeldung bis hin zur Prüfung. Alle vermittelten Inhalte sind praxis- und möglichst nah an den IHK-Prüfungsinhalten orientiert, sodass unsere Absolventinnen und Absolventen nach bestandener Prüfung ihr neu erworbenes Wissen direkt anwenden können. Lassen Sie sich beraten oder starten Sie direkt durch.
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