ESG: Nachhaltigkeit in Kundenberatung und Weiterbildung
Finden Sie nachfolgend unsere Veröffentlichungen zum Thema ESG.
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Die erste Assoziation, die den meisten erstmal kommt, ist: Nachhaltigkeit das hat etwas mit „Grün“ zu tun, etwas mit Ökologie, mit CO2, mit kein Plastik in den Meeren. Und sicher, das ist Nachhaltigkeit, das gehört ganz klar mit dazu. Wenn man überlegt, wo das eigentlich herkommt, dann heißt Nachhaltigkeit, ich möchte etwas für spätere Zeiten oder spätere Generationen bereithalten, dass das eben „nachhält“ für die Zukunft.
Wir gehen über diese normale Nachhaltigkeit bei uns in der Definition hinaus.
"Zur Nachhaltigkeit gehören neben Ökologie weitere Aspekte dazu, wie auch nachhaltiges Wirtschaften aus Unternehmenssicht, oder dass das Unternehmen in einigen Jahren noch existiert. Es kann Erträge erwirtschaften, es kann die Menschen ernähren, die für das Unternehmen arbeiten. Das zählt genauso zur Nachhaltigkeit, so dass ich tatsächlich Rücksicht nehme auf zukünftige Generationen. Vor dem Hintergrund der Ökologie, der Ökonomie und des Sozialwesens - das sind die 3 Säulen der Nachhaltigkeit."
Insofern ist die Ökologie wahrscheinlich die wichtigste, aber nur eine der Komponenten für Nachhaltigkeit.
Im ersten Moment nein, die erste Assoziation ist Nachhaltigkeit gleich „Grün“. Insofern ist das erklärungsbedürftig und die Bedeutung ist auch wichtig, wenn wir auch über „Grün“ reden. Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema, das man sich aber auch leisten können muss. In dem Moment, wo wir zum Beispiel in Gesellschaften schauen, die sozial schwieriger sind oder auch ökonomisch deutlich schlechter gestellt als wir, wo man quasi heute nicht weiß, wovon man morgen satt werden kann, dann ist Nachhaltigkeit im ökologischen Sinne für die ein Luxusgut, dass sie sich nicht leisten können.
Insofern, wenn ich ökologische Nachhaltigkeit haben möchte, brauche ich ökonomische Stabilität.
Das heißt, das eine geht ohne das andere überhaupt nicht. Aber das ist erklärungsbedürftig. Das ist auch eine wichtige Botschaft.
Alles, was Nachhaltigkeit betrifft, ist nicht selbstverständlich. Der erste Blick darauf, der wirkt immer so relativ einfach. Wenn man genauer hinschaut, sind die einzelnen Bestandteile des Wirtschaftens eben doch komplexer und deutlich vernetzter als es im ersten Anscheinen wirkt
Anlass und Treiber für die Lehrgangsreihe ist erstmal, dass über nachhaltige Kapitalanlage nachgedacht wird. Das heißt also: Makler / Vermittler kontaktieren ihre Kunden und die Kunden sagen „wenn ich Geld investiere, dann möchte ich ganz gerne, dass das nicht in Rüstungsunternehmen landet. Ich möchte nicht, dass damit die Umwelt zerstört wird. Ich möchte, dass es nachhaltig investiert wird.“ Das war der Ausgangspunkt.
Dann war eben der nächste Schritt zu überlegen: OK, wenn wir über nachhaltige Kapitalanlage reden, ist es dann nicht auch notwendig, dass derjenige, der die Kapitalanlage vermittelt, sich selber über die eigene Nachhaltigkeit Gedanken macht? Also über das Thema Stabilität des Unternehmens, rechtskonformes Handeln des Unternehmens, soziale Verantwortung des Unternehmens usw. Und wir glauben, dass auch hier ein Zusammenspiel vorhanden ist und das findet sich wieder in der Schulungsreihe.
Das heißt, die ersten beiden Bausteine kümmern sich um die nachhaltige Kapitalanlage. Also wie bewerte ich Investments in Bezug auf die Nachhaltigkeit? Der zweite Baustein prüft dann die Nachhaltigkeit im Sinne der ökologischen Nachhaltigkeit im eigenen Unternehmen. Und daneben ist damit auch integriert die Nachhaltigkeit in Bezug auf das nachhaltige ökonomische Wirtschaften im Unternehmen. Das alles wird mit aufgenommen im Schulungsprogramm, so dass daraus dann tatsächlich ein rundes Paket wird. Das ist komplex, das ist auch hochspannend miteinander vernetzt.
Es ist gar nicht so umfangreich wie das im ersten Moment klingt, weil viele Themen doch auch schon von vielen Seiten beleuchtet sind und beleuchtet wurden. Aber man muss alle mal im Zusammenhang sich anschauen.
Da gibt es eine ganze Menge. Jetzt hab ich gerade gehört, dass es ein Bestreben auf Seiten der Bundesregierung gibt, da auch eine Ampel einzuführen: Also rot, gelb, grün für nachhaltige Investments. Das ist doch sehr stark simplifiziert. Ein Problem beispielsweise ist, wenn ich ein Unternehmen kaufe, das CO2 neutral ist, das Grün aufgestellt ist - alleine schon aufgrund des Unternehmenszwecks - kann es sein, dass das eben überhaupt nicht in die Versuchung kommt „CO2-belastend“ zu arbeiten. Dann verbessert sich die Welt ja nicht ein Stück, nur weil ich dieses Unternehmen gekauft habe.
Die Welt verbessert sich eigentlich dann, wenn ich Unternehmen kaufe, die in die Verbesserung der Situation investieren. Das heißt also, wenn ich Unternehmen in mein Portfolio erwerbe, die derzeit nicht sauber arbeiten im Sinne der Ökologie, aber vorhaben, sich in diese Richtung zu entwickeln und Investments in diese Richtung zu betreiben, dann verbessert sich die Welt und dann tue ich etwas Positives.
Das heißt, es kann durchaus sinnvoll sein, dreckige Unternehmen zu kaufen, die aber die Zielsetzung haben, saubere Unternehmen zu werden. Daran erkennt man schon, das ist ziemlich schwer ist, es tatsächlich zu beurteilen.
Wenn ich was bewirken will, dann mache ich dieses – man nennt es englisch – „impact finance“. Also dieses Investment, das wirklich etwas bewirkt, das finde ich schwierig einfach durch eine rot, grün, gelbe Ampel darzustellen.
Also wieviel wird investiert? In welche Richtung bewegt sich das? Wo stehen die jetzt? Wo wollen sie hin? In welchem Zeitraum wollen sie, wohin? Kümmern Sie sich nur um CO2? Kümmern Sie sich auch um Plastik in den Meeren? Kümmern Sie sich auch um soziale Verantwortung. Das sind ja alles Fragen, die ich als Vermittler stellen muss.
Und das heißt also, ich müsste 456 Fragen stellen, was dem Kunden tatsächlich wichtig ist. Das muss ich dann vergleichen mit dem, wie das Unternehmen wirklich in den einzelnen Bereichen aufgestellt ist, und dann komme ich zu einer vernünftigen Einschätzung. Oder andersherum gesagt. Ich schaue mir die Unternehmen an, die Investments, die Fonds- oder die Versicherungsgesellschaften: was machen die? Und sage ja, das ist etwas, das passt in die Richtung und das kann ich einem Kunden auch gut erklären, sodass der sagt ja: „Das ist ein Investment, was ich unterstützen möchte.“
Zu Beginn gibt es ein Kick-Off. Da wird also kurz eingeführt in das Seminar. Dann gibt es zur Vorbereitung WBTs, also Web Based Trainings. Das sind also E-Learning-Programme, die noch mal kurz die Definitionen und die Themen aufwerfen. Und dann gibt es 4 Module zum Thema nachhaltige Kapitalanlage.
Das wird in Form von Webinaren durchgeführt. Zum einen ist es eine schöne Unterrichtsform, die selber nachhaltig ist, weil man keine Fahrtkosten und kein CO2 die Welt pustet. Und zum anderen unter Corona Bedingungen eben auch durchführbar ist. Also 4 Webinare zur nachhaltigen Kapitalanlage, dann 3 zur Betriebs Ansicht, wovon davon wiederum ein Teil die ökologische Komponente betrachtet. Und dann kommt am Schluss noch ein abschließendes Webinar.
Es heißt ja „Tue Gutes und rede darüber“ und das ist hier auch die Zielstellung, dass man das auch nach Außen kommuniziert, dass man hier nachhaltig arbeitet und den Kunden entsprechend erreicht, der dann auch dazu passt.
Die erste Seminargruppe wird starten am 01.07.2021. Da startet es mit dem Kick-Off. Und wir werden es durchführen bis zum 16.07.2021 - also es geht über gut 2 Wochen. Wir werden mehrere Tage haben, wo wir dann vormittags ein Webinar haben mit zweieinhalb Stunden und dann nachmittags noch einmal zweieinhalb Stunden. Also, das werden wir auch gut schaffen in der Zeit. Also das ist ein überschaubares Programm. Natürlich soll es nicht bei einer Gruppe bleiben. Wir werden auch mindestens eine zweite Gruppe starten. Die soll am 06.09.21 beginnen und - je nachdem wie der Bedarf ist - werden wir sicher auch noch mehr Gruppen starten.
Um den Abschluss zu bekommen, setzt es voraus, dass man, wenn man den Lehrgang beginnt, bereits in der Kapitalanlageberatung zuhause ist. Also entweder über eine sehr umfangreiche Erfahrung, aber in der Regel über entsprechende Vorqualifikationen verfügt. Zum Beispiel als Finanzanlagenfachmann oder Fachberater für Finanzdienstleistungen, Fachwirt für Finanzberatung, Bankkaufmann und Ähnliche. Diese Teilnehmer werden dann aufgenommen und dadurch ist es möglich, auch in dieser kurzen Zeit in diesem kurzen Abstand einen GOING PUBLIC! Abschluss zu erwerben. Das ist dann der "Fachmann für die nachhaltige Kapitalanlage“ und „Fachfrau für nachhaltige Kapitalanlage“ natürlich. Einen Abschluss, den wir dann bei hundert Prozent Anwesenheit vergeben.
Wir reden ja über die Pflichtweiterbildung der 15 Stunden im Versicherungsbereich. Alles, was dem Verbraucherschutz dient und einen Bezug hat zur Versicherungsvermittlung, das ist anrechenbar. So kann man es ganz grob sagen.
Und das gilt für die ersten Phasen, das heißt für die für die nachhaltige Kapitalanlageberatung. Die ist auf jeden Fall anrechenbar. Hier werden Zeiten gutgeschrieben, können eben als IDD-Zeiten ausgewiesen werden und werden dann den Teilnehmern bestätigt. Was die Eigenorganisation im Büro anbelangt: Das dient ja nicht unmittelbar dem Verbraucherschutz, sondern nur mittelbar und hat auch nicht unmittelbar etwas mit der Versicherungsvermittlung zu tun. Daher wird es dafür dann keine IDD-Zeiten geben.
Insofern kann man sagen so ungefähr 60-65% anrechenbar sind, der Rest ist dann Weiterbildungsbestandteil der Bereiche, wo man sagt: inhaltlich sehr sinnvoll, brauche ich auch. Aber eben nicht gedeckt durch die Pflichtweiterbildung.
Ich habe die Wahrnehmung, dass die Branche sich insgesamt professionalisiert hat. Die Makler schauen bewusst dahin, welche Inhalte sie brauchen, gucken auch bewusster nach der Durchführungsart und nach dem Träger der Durchführung. Natürlich haben wir jetzt durch die Corona Phase einen ziemlichen Turbo in den neuen Entwicklungen draufgelegt, das heißt also: Online-Lernen spielt eine deutlich tragende Rolle. Auch wenn der eine oder andere sich durchaus nach Präsenzformen sehnt und die auch herbeiwünscht, werden wir auch in Zukunft weiterhin den überwiegenden Teil sicher in Online-Veranstaltungen haben. Das ist eine organisatorische Veränderung. Da konnten wir auch als Bildungsdienstleister - ich glaube alle zusammen - in den letzten Jahren Erfahrungen sammeln.
Wir sind seit 4-5 Jahren schon sehr stark online unterwegs als GOING PUBLIC! und das hat sich natürlich noch mal verstärkt in der Corona Phase. Und das ist so eine der Änderungen von der Organisation her, aber eben auch inhaltlich geht es stark Richtung Themen, wo der Einzelne sagt: Die brauche ich auch. Und auch sehr stark über Verkaufs- oder Produktthemen hinaus. Inzwischen spielt also so etwas wie Selbstorganisation, Betriebswirtschaft, Unternehmensführung eine deutlich größere Rolle als es noch vor 4-5 Jahren der Fall war.