Soft Skills in der Finanzberatung: Ihr Erfolgsfaktor

Die unterschätzte Macht der Soft Skills - Wie Sie durch Empathie, Klarheit und Vertrauen Ihren Abschlusserfolg steigern

Datum: 19.07.2024 | Autor: Ronald Perschke | Kategorie: Finanzanlagen, Immobilien, Versicherungen

In der heutigen Welt der Finanzberatung reicht es nicht mehr aus, allein durch Fachwissen zu glänzen. Versicherungsprodukte, Finanzanlagen und Immobilienangebote ähneln sich häufig – was den entscheidenden Unterschied macht, ist die Art und Weise, wie beraten wird.

Kundinnen und Kunden wünschen sich Beraterinnen und Berater, die sie nicht nur fachlich, sondern auch menschlich verstehen. Soft Skills sind dabei der Schlüssel zum Erfolg: Empathie, Kommunikationsfähigkeit, Zuhören – diese Kompetenzen beeinflussen maßgeblich, wie Vertrauen entsteht und ob es zu einem Abschluss kommt.

In diesem Beitrag erfährst du:

  • Was Soft Skills eigentlich sind
  • Warum sie in der Finanzberatung unverzichtbar sind
  • Welche konkreten Fähigkeiten besonders wichtig sind
  • Wie sie sich auf Marketing, Abschlussquote und Kundenzufriedenheit auswirken

➡️ Und das Beste: Du bekommst praktische Tipps, wie du deine Soft Skills gezielt weiterentwickeln kannst, um erfolgreicher in der Versicherungsvermittlung, Finanzanlagenvermittlung oder Immobilienvermittlung zu sein.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was sind Soft Skills – und warum sind sie in der Finanzberatung so wichtig?
  2. Soft Skills vs. Hard Skills – was zählt mehr in der Praxis?
  3. Welche Soft Skills brauchen erfolgreiche Finanzberaterinnen und Finanzberater?
  4. Kommunikative Soft Skills – der Schlüssel zur Kundenbindung
  5. Soft Skills als Erfolgsfaktor für Abschlussquote und Kundenzufriedenheit
  6. FAQ: Häufige Fragen zu Soft Skills in der Finanzberatung

1. Was sind Soft Skills – und warum sind sie in der Finanzberatung so wichtig?

In einer zunehmend digitalisierten Welt, in der Produkte, Dienstleistungen und Informationen immer vergleichbarer werden, sind es die zwischenmenschlichen Fähigkeiten, die den Unterschied machen. Besonders in der Finanzberatung, wo Vertrauen, Kommunikation und langfristige Beziehungen im Vordergrund stehen, kommt Soft Skills eine zentrale Bedeutung zu.

Was versteht man unter Soft Skills?

Der Begriff „Soft Skills“ umfasst eine Vielzahl überfachlicher Kompetenzen, die sich auf das Verhalten, die Persönlichkeit und die zwischenmenschliche Interaktion eines Menschen beziehen. Im Gegensatz zu Hard Skills – also messbaren, fachlichen Qualifikationen wie Finanzwissen, Produktkenntnis oder regulatorischen Zertifikaten – sind Soft Skills oft schwerer zu quantifizieren, aber umso relevanter im direkten Kundenkontakt.

Dazu zählen:

  • Kommunikative Fähigkeiten wie aktives Zuhören und klare Ausdrucksweise
  • Soziale Kompetenzen wie Empathie, Teamfähigkeit und Konfliktmanagement
  • Selbstkompetenzen wie Selbstorganisation, Eigenmotivation und emotionale Stabilität
  • Methodische Fähigkeiten wie Zeitmanagement, Problemlösung und Entscheidungsfreude

Diese Fähigkeiten sind in allen Beratungsberufen von zentraler Bedeutung – doch gerade im Vertrieb von Versicherungen, Finanzanlagen, Immobilien oder Immobiliardarlehen machen sie den Unterschied zwischen Misserfolg und Kundenzufriedenheit.

Warum sind Soft Skills in der Finanzberatung so essenziell?

Kundinnen und Kunden suchen heute nicht mehr nur nach Fachwissen. Sie wollen Verständnis, Vertrauen und Orientierung. In der Praxis bedeutet das:

  • Vertrauen Kundendialog: Menschen treffen ungern finanzielle Entscheidungen auf Basis reiner Zahlen – sie brauchen das Gefühl, verstanden zu werden. Soft Skills wie Empathie und emotionale Intelligenz sind daher der Schlüssel zur Vertrauensbildung.

  • Kunden Kommunikation: Finanzberaterinnen und Finanzberater müssen in der Lage sein, komplexe Produkte und rechtliche Rahmenbedingungen in einfacher Sprache zu erklären – ohne dabei belehrend oder distanziert zu wirken.

  • Abschlusserfolg und Abschlussquote: Studien zeigen, dass gute Soft Skills signifikant zur Steigerung der Abschlussquote beitragen – insbesondere in der Versicherungsvermittlung, Finanzanlagenvermittlung, Immobilienvermittlung und Immobiliardarlehensvermittlung.

  • Marketing und Kundenbindung: Eine Empfehlung ist die stärkste Form des Marketings – doch dafür muss der Beratungsprozess menschlich überzeugen. Soft Skills fördern positive Kundenerlebnisse und erhöhen die Chance auf Weiterempfehlungen und Wiederbeauftragungen.

Soft Skills im emotionalen Spannungsfeld von Geld und Vertrauen

Finanzentscheidungen berühren sensible Bereiche: Vorsorge, Absicherung, Vermögen, Schulden und Altersplanung. Dies sind Themen, die bei vielen Menschen Emotionen wie Unsicherheit, Angst oder Überforderung auslösen können.

Ein rationaler Berateransatz allein greift hier zu kurz. Stattdessen müssen Beraterinnen und Berater mit Einfühlungsvermögen, Gelassenheit und psychologischem Geschick auftreten – genau hier greifen Soft Skills.

Beispiele aus der Praxis:

  • Ein Kunde zweifelt an einer Immobilienfinanzierung, weil er emotionale Unsicherheiten spürt. Ein rein faktenbasierter Vergleich von Zinssätzen hilft ihm kaum – er braucht Zuhören, Verständnis und eine strukturierte Orientierung.
  • Eine Kundin hadert mit dem Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Ihr fehlen nicht nur Informationen, sondern auch das Vertrauen, die richtige Entscheidung zu treffen – durch ein empathisches Gespräch, das ihre Sorgen ernst nimmt, gelingt der Abschluss.

Studien und Forschung: Warum Soft Skills erfolgskritisch sind

Diverse Untersuchungen belegen den Einfluss von Soft Skills auf Erfolg im Vertrieb und in beratungsintensiven Branchen. Laut einer Studie der Harvard University, der Carnegie Foundation und des Stanford Research Center hängen 85 % des beruflichen Erfolgs von sozialen Fähigkeiten ab – nur 15 % von technischem Wissen.

Auch der Branchenverband AfW – Bundesverband Finanzdienstleistung e.V. betont regelmäßig die Bedeutung kommunikativer Kompetenzen in der Finanzberatung.

„Gerade im Zeitalter digitaler Vergleichsportale braucht es menschliche Stärken, um sich als Beraterin oder Berater abzuheben.“ – Quelle: AfW Jahresbericht 2024

Soft Skills als Teil moderner Beratungskonzepte

Immer mehr Weiterbildungsanbieter und Zertifizierungsinstitute integrieren Soft-Skill-Trainings in ihre Programme – beispielsweise:

Zudem wird in der Vertriebsausbildung zunehmend Wert auf Themen wie Gesprächsführung, Konfliktlösung und emotionale Intelligenz gelegt – denn der Erfolg liegt nicht im Produkt, sondern im Dialog.

2. Soft Skills vs. Hard Skills – was zählt mehr in der Praxis?

In der Finanzberatung wird oft über Fachwissen, Produktkenntnis und regulatorische Anforderungen gesprochen. Diese sogenannten Hard Skills sind zweifellos wichtig – aber sie sind längst nicht mehr der alleinige Erfolgsfaktor. In der täglichen Arbeit zeigt sich immer deutlicher: Soft Skills sind mindestens genauso entscheidend, wenn nicht sogar häufig ausschlaggebend für den Beratungserfolg.

Was sind Hard Skills?

Hard Skills bezeichnen konkrete, messbare Fähigkeiten und Kenntnisse, die sich durch Schulungen, Prüfungen oder Zertifikate nachweisen lassen. In der Finanzberatung zählen hierzu beispielsweise:

  • Kenntnisse zu Versicherungsprodukten, Anlageklassen, Immobilienmärkten oder Darlehensmodellen
  • Wissen über gesetzliche Vorgaben (z. B. FinVermV, MaBV, GwG)
  • Beherrschung von Beratungssoftware und CRM-Systemen
  • Abschlüsse wie der Fachwirt für Finanzberatung, IHK-Zertifikate oder § 34 GewO-Lizenzen

Hard Skills sind also die technische Grundlage, auf der Finanzberaterinnen und Finanzberater aufbauen.

Was fehlt den Hard Skills?

So wertvoll fachliches Wissen ist – es reicht allein nicht aus. Denn die Herausforderungen in der Beratungspraxis liegen meist nicht in der Technik, sondern in der Kommunikation:

  • Wie erklärt man komplexe Produkte verständlich?
  • Wie begegnet man Einwänden auf Augenhöhe?
  • Wie baut man in kurzer Zeit eine vertrauensvolle Beziehung auf?

Hier kommen Soft Skills ins Spiel – und sind oft der ausschlaggebende Faktor für einen erfolgreichen Abschluss. Fachwissen überzeugt rational – Verhalten überzeugt emotional.

Warum Soft Skills in der Praxis über Erfolg oder Misserfolg entscheiden

In der Versicherungsvermittlung, Finanzanlagenvermittlung oder Immobilienvermittlung treffen wir auf eine typische Situation:

Eine Beraterin oder ein Berater kennt alle Produkte, erklärt sachlich korrekt – aber die Kundin oder der Kunde unterschreibt nicht. Warum?

➡️ Weil kein Vertrauen aufgebaut wurde.
➡️ Weil der Mehrwert nicht verständlich vermittelt wurde.
➡️ Weil die emotionale Hürde nicht genommen wurde.

Der Unterschied zwischen einer informierten Ablehnung und einem überzeugten Abschluss liegt fast immer in der Qualität der Kommunikation.

Soft Skills haben direkten Einfluss auf:

Bereich Einfluss der Soft Skills
Vertrauen Kundendialog Aufbau emotionaler Sicherheit, Reduktion von Zweifeln
Kunden Kommunikation Klarheit, Verständlichkeit, Beziehungsebene stärken
Abschlussquote Mehr Überzeugungskraft, gezieltes Eingehen auf Einwände
Marketing & Kundenbindung Positive Erlebnisse erzeugen Weiterempfehlungen

Der Mix macht’s – die Balance aus Fachwissen und Persönlichkeit

Natürlich bedeutet das nicht, dass Hard Skills unwichtig sind – im Gegenteil. Ohne solide Fachkenntnis ist keine seriöse Beratung möglich. Doch die besten Ergebnisse entstehen durch eine Verzahnung von beidem:

„Erfolgreiche Finanzberatung entsteht dort, wo Kompetenz auf Charakter trifft.“

Ein Beispiel:

  • Hard Skill: Die Beraterin kennt alle Details zu einer nachhaltigen Investmentlösung
  • Soft Skill: Sie erkennt im Gespräch, dass der Kunde starke ethische Werte hat, hört aktiv zu und erklärt das Produkt anhand seiner persönlichen Überzeugungen
    → Ergebnis: Vertrauen entsteht, der Kunde versteht das Produkt emotional und sachlich – und entscheidet sich für den Abschluss

Wie Kundinnen und Kunden Entscheidungen wirklich treffen

Neurowissenschaftliche Studien zeigen, dass 95 % aller Entscheidungen emotional getroffen werden – nur 5 % rein rational. Das gilt auch für Finanzentscheidungen. Wer als Finanzberaterin oder Finanzberater nur auf Fakten setzt, verliert viele Chancen.

Kundinnen und Kunden möchten:

  • gehört werden
  • sich verstanden fühlen
  • das Gefühl haben, gut aufgehoben zu sein

→ Diese psychologische Sicherheit entsteht nicht durch Fachbegriffe, sondern durch Soft Skills.

Der Trend in der Branche: Soft Skills als Weiterbildungsziel

Viele Finanzdienstleister und Bildungsanbieter reagieren bereits:

  • In den Weiterbildungen nach IDD wird der kommunikative Teil stärker gewichtet
  • Verkaufstrainings und Coachings für emotionale Intelligenz nehmen zu
  • Beratungsprozesse werden nicht nur nach rechtlicher Konformität, sondern auch nach Kundenzufriedenheit bewertet
  • Digitale Tools decken Hard Skills immer besser ab – was bleibt, ist der menschliche Faktor

3. Welche Soft Skills brauchen erfolgreiche Finanzberaterinnen und Finanzberater?

Erfolgreiche Finanzberaterinnen und Finanzberater vereinen Fachwissen mit einem hohen Maß an zwischenmenschlicher Kompetenz. Doch Soft Skills sind nicht gleich Soft Skills. Für den Beratungsalltag – ob in der Versicherungsvermittlung, Finanzanlagenvermittlung, Immobilienvermittlung oder Immobiliardarlehensvermittlung – sind einige Fähigkeiten besonders entscheidend.

Wir gliedern sie in vier zentrale Kompetenzfelder:

  • Personale Fähigkeiten
  • Soziale Kompetenzen
  • Methodische Fertigkeiten
  • Kommunikative Exzellenz

Personale Fähigkeiten

Diese beziehen sich auf die eigene Person – also auf Selbstführung, Selbstkenntnis und Eigenverantwortung. Wer sich selbst gut kennt und steuern kann, tritt sicherer auf und agiert souveräner in Kundengesprächen.

Wichtige personale Soft Skills:

  • Selbstbewusstsein: Ein sicheres Auftreten wirkt vertrauensfördernd. Kundinnen und Kunden spüren sofort, ob jemand von dem überzeugt ist, was er oder sie empfiehlt.
  • Selbstreflexion: Die Fähigkeit, das eigene Verhalten zu hinterfragen, ist wichtig, um sich weiterzuentwickeln. Wer nach jedem Gespräch reflektiert, was gut und was weniger gut lief, wird langfristig erfolgreicher.
  • Selbstorganisation: Im Beratungsgeschäft herrscht Zeitdruck. Termine, Angebote, Nachfassaktionen – wer sich gut organisiert, kann fokussiert agieren.
  • Frustrationstoleranz: Absagen und Rückschläge gehören dazu. Erfolgreiche Vermittlerinnen und Vermittler lassen sich davon nicht entmutigen.

Soziale Kompetenzen

Diese betreffen den Umgang mit anderen Menschen. Gerade in der Finanzberatung, wo Vertrauen das wichtigste Kapital ist, spielen sie eine zentrale Rolle.

Wichtige soziale Soft Skills:

  • Empathie: Die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen, ist entscheidend, um Bedürfnisse zu erkennen – selbst wenn diese nicht offen ausgesprochen werden.
  • Konfliktfähigkeit: Wenn Meinungen auseinandergehen oder Einwände kommen, braucht es Souveränität, um die Situation zu entschärfen.
  • Teamfähigkeit: Auch wenn Finanzberaterinnen und Finanzberater oft eigenständig arbeiten – die Zusammenarbeit mit Innendienst, Maklerpools oder Produktpartnern ist Teil des Alltags.
  • Netzwerkkompetenz: Beziehungen zu Kundinnen und Kunden, Kooperationspartnern oder Empfehlungsgebern pflegt man nicht „nebenbei“ – das ist aktive Beziehungsarbeit.

Methodische Fertigkeiten

Diese Skills helfen, komplexe Aufgaben strukturiert anzugehen – ein Muss in einer Branche mit viel Regulierung, hohem Wettbewerbsdruck und individuellem Kundenbedarf.

Wichtige methodische Soft Skills:

  • Zeitmanagement: Wer seinen Tag gut strukturiert, kann mehr Beratungsgespräche führen und die Abschlussquote steigern.
  • Problemlösungskompetenz: Nicht jede Kundin und nicht jeder Kunde passt ins Schema. Kreativität und analytisches Denken helfen, individuelle Lösungen zu entwickeln.
  • Entscheidungsfreude: Kunden erwarten klare Empfehlungen. Wer zaudert oder zu viele Optionen offenlässt, wirkt unsicher.
  • Dokumentationsfähigkeit: Auch wenn sie oft als lästig empfunden wird – eine saubere Dokumentation schützt nicht nur rechtlich, sondern sorgt auch für Wiedererkennung bei Folgegesprächen.

Kommunikative Exzellenz

Sie ist das Herzstück aller Soft Skills in der Finanzberatung. Denn Kommunikation ist das Bindeglied zwischen Fachwissen und Kundenverständnis.

Kundinnen und Kunden entscheiden nicht nur was ihnen gesagt wird – sondern wie es gesagt wird.

Wichtige kommunikative Soft Skills:

  • Aktives Zuhören: Nicht nur nicken – sondern paraphrasieren, nachfragen, Raum geben. Wer aktiv zuhört, versteht mehr und vermeidet Missverständnisse.
  • Klarer Ausdruck: Finanzprodukte sind komplex. Gute Beraterinnen und Berater sprechen kundengerecht, bildhaft und strukturiert – ohne Fachchinesisch.
  • Storytelling: Wer komplexe Inhalte in Geschichten verpackt, bleibt im Gedächtnis. Beispiel: „Stellen Sie sich vor, Sie wären morgen berufsunfähig…“
  • Nonverbale Kommunikation: Mimik, Gestik, Stimme – alles beeinflusst den Eindruck, den du hinterlässt.

4. Kommunikative Soft Skills – der Schlüssel zur Kundenbindung

Wenn es in der Finanzberatung um Vertrauen, Verständlichkeit und Abschlussstärke geht, führen alle Wege zu einem Punkt: Kommunikation. Denn selbst das beste Produkt, die klügste Strategie oder die fundierteste Analyse nützen wenig, wenn sie nicht überzeugend kommuniziert werden.

Kommunikative Soft Skills sind das Werkzeug, mit dem Finanzberaterinnen und Finanzberater Vertrauen aufbauen, Missverständnisse vermeiden und nachhaltige Kundenbeziehungen entwickeln.

In diesem Abschnitt werfen wir einen detaillierten Blick auf die wichtigsten kommunikativen Fähigkeiten:

  • Aktives Zuhören
  • Empathie & emotionale Intelligenz
  • Einfache Wissensvermittlung

Aktives Zuhören

Aktives Zuhören ist die Königsdisziplin der Kundenkommunikation. Viele Menschen hören zwar zu – aber nicht wirklich. In der Finanzberatung bedeutet aktives Zuhören:

  • Die Kundin oder den Kunden ausreden lassen, ohne zu unterbrechen
  • Zwischentöne wahrnehmen, z. B. Unsicherheiten oder Vorbehalte
  • Rückfragen stellen, um das Anliegen zu präzisieren („Habe ich Sie richtig verstanden, dass…?“)
  • Paraphrasieren, um Verständnis zu zeigen („Sie wünschen sich also eine möglichst flexible Absicherung, richtig?“)

💬 Ein Beispiel aus der Praxis:

Ein Kunde sagt: „Ich will einfach nicht noch einmal so enttäuscht werden wie mit meiner alten Unfallversicherung.“
Ein Berater mit aktiven Zuhörfähigkeiten fragt nach, lässt Raum, hakt empathisch ein – statt sofort ein Produkt vorzustellen.
Ergebnis: Der Kunde fühlt sich ernst genommen und öffnet sich – Vertrauen entsteht.

📌 Studien belegen: Kundinnen und Kunden, die sich gehört fühlen, zeigen eine höhere Abschlussbereitschaft und Loyalität. (Quelle: Financial Planning Standards Board)

Empathie & emotionale Intelligenz

Finanzberatung hat mit Zahlen zu tun – aber sie betrifft zutiefst emotionale Lebensbereiche: Sicherheit, Altersvorsorge, Eigentum, Familie, Krankheit oder Tod.

Empathie bedeutet, sich in die Gefühlslage der Kundinnen und Kunden hineinzuversetzen – auch wenn man sie nicht teilt. In Kombination mit emotionaler Intelligenz entsteht die Fähigkeit:

  • Emotionale Zustände wahrzunehmen
  • angemessen darauf zu reagieren
  • Die eigene Körpersprache und Wortwahl bewusst anzupassen

Ein Beispiel:

Eine Kundin wirkt angespannt, äußert sich unsicher bezüglich eines Investmentvorschlags.
Der empathische Finanzberater erkennt: Hier hilft keine technische Analyse, sondern ein Gespräch auf Augenhöhe. Er fragt:
„Darf ich fragen, was Ihnen gerade Sorgen macht? Ich habe den Eindruck, dass Ihnen etwas Wichtiges durch den Kopf geht.“

➡️ Eine solche Reaktion öffnet Türen, vermeidet Widerstand und stärkt die Kundenbeziehung nachhaltig.

🧠 Emotionale Intelligenz ist trainierbar – durch Selbstreflexion, Feedback, Rollenspiele und Achtsamkeit.

Einfache Wissensvermittlung

Komplexität ist eine große Hürde in der Finanzberatung. Viele Fachbegriffe, rechtliche Vorgaben und Produktdetails überfordern Kundinnen und Kunden schnell – was zu Unsicherheit und Ablehnung führt.

Daher braucht es die Fähigkeit zur klaren, einfachen und strukturierten Kommunikation.

Wichtige Elemente dabei:

  • Visualisierungen: Skizzen, Diagramme, Beispielrechnungen helfen beim Verständnis
  • Vergleiche aus dem Alltag: Statt „Rebalancing“ – lieber: „Sie stellen sich Ihr Portfolio wie einen Garten vor, den Sie regelmäßig pflegen…“
  • Strukturierte Argumentation: Erst der Bedarf, dann die Lösung – nicht umgekehrt
  • Vermeidung von Fachchinesisch: Nur Begriffe nutzen, die auch Laien verstehen

💡 Tools wie die Beratungsmappe, digitale Präsentationen oder Erklärvideos können unterstützend wirken – ersetzen aber nicht die Fähigkeit, verständlich zu sprechen.

👉 Kundendialog

Warum Kommunikation über den Abschluss entscheidet

Alle oben genannten Fähigkeiten zahlen auf ein Ziel ein: eine vertrauensvolle Beziehung zum Kunden. Denn:

  • Wer nicht zuhört, berät am Kunden vorbei.
  • Wer nicht empathisch ist, verliert das Vertrauen.
  • Wer nicht klar spricht, sorgt für Unsicherheit.

Kommunikative Soft Skills haben direkten Einfluss auf:

Erfolgsfaktor Relevanter kommunikativer Soft Skill
Vertrauen Kundendialog Empathie, aktives Zuhören
Abschlussquote Klare Argumentation, verständliche Erklärung
Empfehlungsmarketing Begeisterung durch transparente und wertschätzende Gespräche
Kundenbindung Verlässliche Kommunikation auch nach dem Abschluss

FAQ - Häufige Fragen

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