Wie man als Finanzberaterin oder Finanzberater erfolgreich wird - Tipps und Tricks
Datum: 03.01.2025 | Autor: Frank Rottenbacher | Kategorie: Finanzanlagen, Sachkunde
1. Warum eine Karriere in der Finanzberatung?
Die Finanzbranche gehört zu den vielseitigsten und chancenreichsten Berufsfeldern unserer Zeit. Finanzberaterinnen und Finanzberater spielen eine entscheidende Rolle dabei, Menschen in unterschiedlichen Lebensphasen bei der Erreichung ihrer finanziellen Ziele zu unterstützen. Ob es um den Vermögensaufbau, die Altersvorsorge oder die Absicherung gegen unvorhergesehene Risiken geht – die Nachfrage nach kompetenter Beratung ist hoch und wird auch in Zukunft weiter steigen. Trotz der zunehmenden Konkurrenz durch FinTechs und Vergleichsplattformen bleibt der persönliche Kontakt zwischen Kundinnen und Kunden sowie Finanzberaterinnen und Finanzberatern ein entscheidendes Alleinstellungsmerkmal. Der Faktor „Mensch“ steht hier im Vordergrund. Probleme können direkt und sofort gelöst werden. Eine Beraterin oder ein Berater bringt nicht nur Fachwissen, sondern auch Lebenserfahrung und Einfühlungsvermögen ein – etwas, das keine App der Welt ersetzen kann.
Attraktive Möglichkeiten in einem wachsenden Markt
Die Finanzbranche ist ein Bereich, der sich ständig weiterentwickelt. Neue Technologien, gesetzliche Regelungen und Markttrends schaffen nicht nur Herausforderungen, sondern eröffnen auch innovative Ansätze für Finanzberatung. Besonders in einer Welt, die zunehmend digitalisiert ist, benötigen Kundinnen und Kunden mehr denn je qualifizierte Unterstützung, um ihre finanziellen Entscheidungen fundiert zu treffen. Hier bieten sich Finanzberaterinnen und Finanzberatern zahlreiche Möglichkeiten, ihre Expertise einzusetzen und eine Nische zu besetzen, in der sie ihre Stärken entfalten können.
Sicherlich haben Platzhirsche wie Check24 und andere Anbieter ihre Daseinsberechtigung, wenn es um Preis- und Tarifvergleiche geht. Doch Kundinnen und Kunden, die nicht persönlich betreut werden, greifen häufig auf solche Vergleichsportale zurück. Dabei steht nicht nur der reine Preisvergleich im Vordergrund, sondern vor allem der Faktor Bequemlichkeit. Mit wenigen Mausklicks erhält die Kundschaft ein aussagekräftiges Angebot und kann online sofort einen Vertrag abschließen. Trotzdem verfügen klassische Finanzdienstleister über Qualitäten, die digitale Wettbewerber oft nicht bieten können.
Ein Beruf mit Sinn und Impact
Eine Karriere in der Finanzberatung bedeutet nicht nur, finanziellen Erfolg für sich selbst zu erzielen, sondern auch einen positiven Einfluss auf das Leben anderer zu nehmen. Finanzberaterinnen und Finanzberater helfen Familien, ihre Kinder besser abzusichern, Unternehmerinnen und Unternehmern, ihre Geschäfte finanziell stabil zu halten, und Einzelpersonen, sich auf die Zukunft vorzubereiten. Diese direkte Wirkung auf das Leben ihrer Kundinnen und Kunden verleiht dem Beruf eine tiefere Bedeutung und macht ihn für viele besonders erfüllend.
Das Thema Finanzcoaching gewinnt in diesem Zusammenhang zunehmend an Bedeutung. Unterstützen Sie Ihre Kundinnen und Kunden dabei, fachlich fundierte Finanzentscheidungen zu treffen. Wenn Ihre Kundschaft durch das von Ihnen vermittelte Wissen echten Mehrwert erfährt und ihre Entscheidungen sich als richtig erweisen, stärken Sie nicht nur deren Vertrauen, sondern auch Ihre eigene Reputation. Sie sind die Heldin oder der Held für Ihre Kundinnen und Kunden – und im besten Fall werden Sie von ihnen im Bekanntenkreis weiterempfohlen.
Unabhängigkeit und Flexibilität
Viele Finanzberaterinnen und Finanzberater arbeiten selbstständig oder in einem flexiblen Rahmen, der ihnen die Möglichkeit gibt, ihre Arbeitszeiten selbst zu gestalten. Dies macht den Beruf besonders attraktiv für Menschen, die Wert auf Unabhängigkeit legen. Gleichzeitig erfordert diese Flexibilität unternehmerisches Denken und Disziplin, um im Wettbewerb bestehen zu können. Ein weiterer Vorteil ist in diesem Zusammenhang das Einkommen. Als selbstständige Finanzberaterin oder selbstständiger Finanzberater kann der Verdienst bei entsprechendem Engagement meist deutlich höher liegen als der einer angestellten Finanzberaterin oder eines angestellten Finanzberaters. Außerdem bedeutet diese Freiheit, dass Sie sich auf die Geschäftsfelder konzentrieren können, die zu Ihnen passen, und nicht auf diejenigen, die Ihr Arbeitgeber für Sie auswählt. Aber wie sieht es mit dem Verdienst im Einzelnen aus? Hierzu einige Anmerkungen des AfW Bundesverbands Finanzdienstleistung e.V.:
Im Durchschnitt erzielte ein freier Versicherungs- oder Finanzvermittler 2023 einen Umsatz in Höhe von 243.000 Euro und einen Gewinn von 79.000 Euro. Das sind im Schnitt 40.000 Euro mehr Umsatz (+20 Prozent) und im Schnitt 4.000 Euro mehr Gewinn (+5,3 Prozent) als 2022 und eine weitere Steigerung zu 2021. Dies ist ein Ergebnis des 16. AfW-Vermittlerbarometers, der jährlichen Online-Branchenumfrage des AfW Bundesverbands Finanzdienstleistung, die im vergangenen November stattfand. Die Auswertung der Daten zeige, dass knapp 50 Prozent der Vermittler mit ihrem Gewinn unterhalb von 50.000 Euro pro Jahr liegen. Lediglich knapp jeder fünfte Vermittler (19 Prozent) schaffe über 100.000 Euro (2022: 25 Prozent) – siehe Grafik. Die Anzahl der Vermittler, die lediglich bis 50.000 Euro Gewinn aufwiesen, erhöhte sich hingegen leicht um 1,5 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Quelle: AfW-Barometer: Makler machten 2023 mehr Gewinn
Eine angestellte Versicherungsvermittlerin oder ein angestellter Versicherungsvermittler bzw. eine Finanzvermittlerin oder ein Finanzvermittler kann je nach Region und Berufserfahrung mit einem Bruttoverdienst zwischen 36.000 und 59.000 EUR rechnen. Quelle: Finanzberater/in Gehälter in Deutschland 2024 - StepStone
Ein Berufsfeld mit langfristigen Perspektiven
Anders als in einigen anderen Branchen, in denen Automatisierung und Digitalisierung Arbeitsplätze bedrohen, bleibt die Finanzberatung stark auf den menschlichen Faktor angewiesen. Auch wenn Algorithmen und Künstliche Intelligenz Finanzinformationen bereitstellen können, suchen viele Kundinnen und Kunden nach persönlicher Beratung, um komplexe Entscheidungen zu treffen. Die Fähigkeit, Vertrauen aufzubauen und individuelle Lösungen zu bieten, macht Finanzberaterinnen und Finanzberater unersetzlich.
Welche Voraussetzungen sind wichtig?
Wer eine Karriere in der Finanzberatung anstrebt, sollte nicht nur ein grundlegendes Interesse an Finanzen mitbringen, sondern auch über ausgeprägte soziale und analytische Fähigkeiten verfügen. Finanzberaterinnen und Finanzberater stehen vor der Aufgabe, komplexe Sachverhalte wie Altersvorsorge, Vermögensplanung oder Risikomanagement so zu erklären, dass ihre Kundinnen und Kunden diese verstehen und informierte Entscheidungen treffen können.
Hier rückt das Thema Finanzcoaching immer mehr in den Fokus Ihrer Kundinnen und Kunden. Sie müssen sich vom reinen Produktvermittler oder von der reinen Produktvermittlerin zu einem Ratgeber oder einer Ratgeberin und Coach für Ihre Kundschaft entwickeln. Geben Sie Ihr Fachwissen weiter. Die Antwort auf fachliche Fragen ist heutzutage ohnehin meist nur einen Mausklick entfernt. Über Videoplattformen ist es inzwischen sehr einfach, Wissen zu erlangen. Die Frage ist jedoch, welche Qualität diese Wissensvermittlung hat. Sie brauchen also keine Sorge zu haben, dass Ihre Kundinnen und Kunden Ihr Wissen aufnehmen und dann woanders kaufen. Im Gegenteil – mit diesem Wissenstransfer können Sie sich als kompetenter Fachmann oder kompetente Fachfrau profilieren. Ziel sollte sein, dass Sie sich als erste Adresse für Finanzangelegenheiten Ihrer Kundschaft etablieren und diese Sie zukünftig zuerst fragen, anstatt sich halbgares Wissen über Videoplattformen anzueignen.
Ein hohes Maß an Verkaufstalent und Überzeugungskraft ist ebenfalls unverzichtbar. Da viele Finanzberaterinnen und Finanzberater auf Provisionsbasis arbeiten, sind die Fähigkeit, Kundinnen und Kunden zu gewinnen, und ein professionelles Auftreten entscheidend. Neben diesen Soft Skills spielen auch formale Voraussetzungen eine wichtige Rolle, insbesondere die gesetzlichen Anforderungen an die Tätigkeit. Der Spagat zwischen der Vermittlung von hochprovisionierten Produkten und dem Kundeninteresse ist einfacher zu bewältigen, als Sie vielleicht denken: Entscheiden Sie immer im Interesse Ihrer Kundin oder Ihres Kunden und nicht im Interesse Ihres eigenen Portemonnaies. Warum? Eine Kundschaft, die zufrieden ist und merkt, dass Sie in ihrem Interesse handeln, wird Sie mit Folgegeschäften belohnen. Langfristig verdienen Sie mit dieser Strategie mehr Geld und arbeiten länger und erfolgreicher mit Ihrer Kundschaft zusammen, als wenn Sie nur auf kurzfristigen Profit aus sind.
Gewerbeerlaubnis und rechtliche Voraussetzungen
Eine der wichtigsten formalen Hürden für angehende Finanzberaterinnen und Finanzberater in Deutschland ist die Gewerbeerlaubnis nach § 34f Gewerbeordnung (GewO), abhängig vom Schwerpunkt der Beratungstätigkeit. Diese Erlaubnis regelt, wer in welchem Umfang als Finanzberaterin oder Finanzberater tätig werden darf. Hier sind die wichtigsten Voraussetzungen:
- Sachkundenachweis:
Die Tätigkeit in der Finanzberatung erfordert fundiertes Fachwissen. Dieses Wissen muss durch eine entsprechende Sachkundeprüfung bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) nachgewiesen werden. Alternativ können einschlägige Berufsabschlüsse wie ein Studium oder eine Ausbildung im Bereich Finanzdienstleistungen anerkannt werden. - Zuverlässigkeit und persönliche Eignung:
Wer eine Gewerbeerlaubnis beantragen möchte, muss nachweisen, dass keine persönlichen Gründe wie Vorstrafen oder Insolvenzverfahren vorliegen, die die Zuverlässigkeit in Frage stellen könnten. Ein Führungszeugnis sowie ein Auszug aus dem Gewerbezentralregister sind in der Regel erforderlich. - Berufshaftpflichtversicherung:
Finanzberaterinnen und Finanzberater müssen eine Berufshaftpflichtversicherung nachweisen. Diese schützt sowohl die Beraterinnen und Berater selbst als auch ihre Kundinnen und Kunden vor möglichen Schäden durch fehlerhafte Beratungen. - Registrierung im Vermittlerregister:
Nach erfolgreicher Erteilung der Gewerbeerlaubnis ist eine Registrierung im Vermittlerregister notwendig. Dieses wird von der IHK geführt und dient der Transparenz und Kontrolle.
2. Die wichtigsten Fähigkeiten für Finanzberaterinnen und Finanzberater
Finanzberaterinnen und Finanzberater stehen vor der Aufgabe, nicht nur Fachwissen zu beherrschen, sondern auch eine Vielzahl von sozialen und unternehmerischen Kompetenzen zu entwickeln. Diese Fähigkeiten sind entscheidend, um in einer wettbewerbsintensiven Branche erfolgreich zu sein und langfristig Vertrauen und Kundenzufriedenheit zu gewährleisten. Im Folgenden werden die wichtigsten Schlüsselkompetenzen im Detail beschrieben:
2.1. Fachwissen: Die Grundlage der Finanzberatung
Ein tiefgehendes Verständnis von Finanzprodukten, Steuersystemen, Investitionen und Versicherungen ist die Grundvoraussetzung für den Beruf. Kundinnen und Kunden erwarten von Finanzberaterinnen und Finanzberatern, dass sie nicht nur die aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen kennen, sondern auch die wirtschaftlichen Trends und deren Auswirkungen einschätzen können. Dazu gehört:
- Kenntnis von Versicherungs- und Finanzprodukten: Von Sparplänen über Fonds bis hin zu komplexen Derivaten – Finanzberaterinnen und Finanzberater müssen die Vor- und Nachteile jedes Produkts verstehen. Auch neue Produkte und Anlageformen sollten Sie stets im Blick behalten, wie zum Beispiel ESG-Investments. Sie sollten Ihrer Kundschaft in solchen Bereichen immer mehrere Schritte voraus sein. Nichts wäre im Kundengespräch peinlicher, als wenn Sie in einem neuen Anlagefeld kein Fachwissen hätten oder unsicher wirken. Daher ist es entscheidend, dass Sie sich kontinuierlich weiterbilden – beispielsweise durch Fachliteratur, Informationen von Verbänden oder über soziale Medien. So bleiben Sie fachlich auf dem Laufenden und können Ihre Kundinnen und Kunden kompetent beraten.
- Steuerliches Grundwissen: Personen, die keine Zulassung als Steuerberater haben, dürfen gemäß § 4 StBerG (Steuerberatungsgesetz) keine individuelle Steuerberatung durchführen. Dies bedeutet, dass Sie keine Empfehlungen oder Bewertungen zur individuellen steuerlichen Situation eines Kunden geben dürfen. Allgemeine Informationen sind erlaubt: Es ist zulässig, allgemein zugängliche Informationen zur steuerlichen Behandlung von Produkten weiterzugeben. Dazu gehören z. B. steuerliche Grundlagen wie die Besteuerung von Kapitalerträgen oder pauschale Aussagen zu Anlageprodukten, wenn diese Informationen öffentlich verfügbar und keine auf den Kunden zugeschnittenen Empfehlungen sind. Es ist sinnvoll, mit Steuerberaterinnen und Steuerberatern zusammenzuarbeiten, um Ihren Kundinnen und Kunden bei weitergehenden steuerlichen Fragen die bestmögliche Unterstützung zu bieten. Sie können Ihre Kundschaft bei Bedarf an qualifizierte Steuerexperten verweisen, die fundierte Beratung zu individuellen steuerlichen Anliegen leisten können. Solche Kooperationen können auch für Sie von Vorteil sein, da Sie im Gegenzug möglicherweise Empfehlungen erhalten, die Ihre Expertise und Dienstleistungen ergänzen. Eine vertrauensvolle Partnerschaft schafft so Mehrwert für alle Beteiligten und stärkt die Qualität der Beratung insgesamt.
- Regulatorische Anforderungen: Besonders im Umgang mit Finanzanlagen ist es wichtig, die gesetzlichen Vorgaben zu kennen, um rechtssicher beraten zu können. Um sich hier das nötige Fachwissen anzueignen, sind entsprechende produktbezogene Weiterbildungen zu empfehlen. Solche Weiterbildungsangebote gehen zumeist über den reinen fachlichen Bereich hinaus und vermitteln oft auch Wissen zu Themen wie Kundenakquise, Marketing, Gesprächsführung etc. Außerdem bietet eine Weiterbildung immer nützliche Netzwerkmöglichkeiten im Austausch mit Kolleginnen und Kollegen. Schauen Sie doch einmal über Ihren eigenen Tellerrand hinaus, um zu sehen, wie Ihre Kolleginnen und Kollegen arbeiten und was Sie eventuell verbessern oder anders gestalten können. Insgesamt ist Networking auch sinnvoll, um Ihre eigene Arbeitsweise zu überdenken und die Arbeitsweise von erfolgreichen Kolleginnen und Kollegen zu adaptieren.
2.2. Kommunikationsfähigkeiten: Komplexität verständlich machen
Eines der größten Probleme, mit denen Kundinnen und Kunden konfrontiert sind, ist die Komplexität finanzieller Angelegenheiten. Finanzberaterinnen und Finanzberater müssen in der Lage sein, komplexe Themen so zu erklären, dass ihre Kundinnen und Kunden diese nicht nur verstehen, sondern auch die Vorteile und Risiken einzelner Entscheidungen abwägen können. Hier sind einige wichtige Aspekte:
- Einfache Sprache: Fachbegriffe und komplizierte Konzepte müssen für Laien verständlich gemacht werden. Zumeist verfällt man als Finanzberaterin oder Finanzberater unmerklich in „Fachchinesisch“ und bemerkt während des Gesprächs möglicherweise nicht, dass die Kundin oder der Kunde einem nicht mehr folgen kann und gedanklich „wegdriftet“. Es ist daher wichtig, Ihre Kundengespräche so zu trainieren, dass Sie Fachbegriffe in verständliches „Deutsch“ übersetzen. Sprechen Sie so, dass Ihre Kundinnen und Kunden Ihnen folgen können und genau wissen, was gemeint ist. Darin liegt eine enorme Herausforderung. Überprüfen Sie Ihre verwendeten Fachbegriffe und „übersetzen“ Sie diese in eine einfache und nachvollziehbare Sprache. Ein Beispiel: Statt „Spread“ könnten Sie von „Zinsdifferenz“ oder „Kursdifferenz“ sprechen. Dieses Prinzip können Sie auf viele weitere Begriffe anwenden, um sicherzustellen, dass Ihre Kundinnen und Kunden stets mit Ihnen auf Augenhöhe sind und sich gut informiert fühlen.
- Präsentationstechniken: Ein professionelles Auftreten und der Einsatz von Visualisierungen wie Diagrammen oder digitalen Tools erleichtern die Vermittlung von Inhalten. Haptik spielt dabei eine wichtige Rolle im Verkauf. Legen Sie schon zu Beginn Ihres Kundengesprächs Unterlagen auf den Tisch und ermuntern Sie Ihre Kundinnen und Kunden, diese während des Gesprächs in die Hand zu nehmen.
- Auch wenn Sie Ihr Gespräch mithilfe eines Laptops führen, bleiben die Unterlagen nach Ihrem Besuch bei der Kundschaft. Tage später können diese erneut in die Hand genommen werden, wodurch Ihr Gespräch wieder präsent wird. So bleiben Sie im Gedächtnis Ihrer Kundinnen und Kunden und können in Folgegesprächen immer wieder auf die Unterlagen Bezug nehmen. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Abschlusses signifikant. Achten Sie darauf, dass die Unterlagen hochwertig und gut strukturiert sind – keine Loseblattsammlung, sondern gebundene Exemplare oder Handouts in einer Mappe. Stellen Sie sicher, dass Ihre Kontaktdaten oder eine Visitenkarte immer dabei sind. Ein zusätzlicher Tipp: Drucken Sie die Unterlagen auf farbigem Papier, z. B. gelbem Papier. So hebt sich Ihr Angebot farblich von den meist weißen Unterlagen der Mitbewerberinnen und Mitbewerber ab. Ihr gelbes Angebot wird im Stapel der anderen Angebote immer herausstechen und im Gedächtnis bleiben.
- Aktives Zuhören: Nur wer die Bedürfnisse und Sorgen seiner Kundinnen und Kunden versteht, kann zielführend beraten. Leichter gesagt als getan. Genau der Aspekt des aktiven Zuhörens ist anstrengend und herausfordernd. Oft ist man als Vermittlerin oder Vermittler geneigt, das Gegenüber mit Fachwissen zu bombardieren. Diese Strategie geht jedoch nach hinten los.
- Mein Tipp: Nehmen Sie sich zurück. Beginnen Sie Ihr Kundengespräch immer mit einem Fragekatalog, den Sie sich vorher zurechtlegen. Lassen Sie die Kundin oder den Kunden ausreden, quasseln Sie nicht dazwischen, auch wenn es schwerfällt. Notieren Sie sich genau, was Ihre Kundschaft sagt – Sie können auch ein Diktiergerät nutzen. Lassen Sie der Kundin oder dem Kunden nach Abschluss einer Ausführung eine Pause von drei Sekunden, bevor Sie mit der nächsten Frage weitermachen, nur für den Fall, dass noch etwas „nachkommt“.
- Nutzen Sie nun die Aussagen Ihrer Kundschaft, um das Gespräch aufzubauen. Auch hier ist es wichtig, dass Sie dafür sorgen, dass Ihre Kundinnen und Kunden mental „am Ball bleiben“. Das können Sie ganz einfach mit der Frage „Haben Sie alles verstanden?“ oder „Haben Sie dazu noch Fragen?“ bewerkstelligen.
- Denken Sie selbst einmal darüber nach, welches Date oder welche Bekanntschaft Ihnen am besten gefallen hat. Oft sind es die Gespräche, bei denen man über sich selbst viel preisgeben durfte und das Gegenüber geduldig zuhörte.
- Empathische Kommunikation: Finanzentscheidungen sind oft emotional – von der Vorsorge für die Familie bis zur Absicherung gegen Risiken. Ein einfühlsamer Kommunikationsstil ist daher entscheidend.
- Ein Kundengespräch kann schnell vom Thema abweichen, und plötzlich beginnt Ihre Kundin oder Ihr Kunde, persönliche Dinge zu erzählen. Würgen Sie solche Gespräche nicht ab, auch wenn Sie mit Ihrer „Agenda“ weitermachen möchten und das Gespräch eigentlich nur eine Stunde dauern sollte, Sie aber bereits eine Stunde vor Ort sind, ohne Ihr Produkt vorgestellt zu haben.
- Nehmen Sie sich die Zeit, denn solche Gespräche schaffen Vertrauen und sind menschlich. Genau das bildet die Grundlage, um überhaupt Geschäfte machen zu können. Hören Sie aufmerksam zu und bestätigen Sie die Aussagen Ihrer Kundschaft, indem Sie Wiederholungen des Gesagten einbauen oder gezielte Fragen zu einzelnen Punkten stellen.
Nichts wirkt authentischer und ehrlicher als echtes Interesse.
2.3. Verkaufstalent: Mehr als nur Produkte anbieten
Finanzberaterinnen und Finanzberater verkaufen nicht nur Finanzprodukte, sondern auch Vertrauen und eine langfristige Beziehung. Erfolgreiche Beratung bedeutet, die Kundinnen und Kunden von der Notwendigkeit bestimmter Lösungen zu überzeugen, ohne aufdringlich zu wirken. Die folgenden Fähigkeiten sind hierfür entscheidend:
- Bedarfsorientiertes Verkaufen: Es geht nicht darum, möglichst viele Produkte zu verkaufen, sondern die richtigen Produkte für die individuellen Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden zu finden. Der Spagat zwischen der Vermittlung von hochprovisionierten Produkten und dem Kundeninteresse ist einfacher zu bewältigen, als Sie vielleicht denken: Entscheiden Sie immer im Interesse Ihrer Kundin oder Ihres Kunden und nicht im Interesse Ihres eigenen Portemonnaies. Warum? Eine Kundschaft, die zufrieden ist und merkt, dass Sie in ihrem Interesse handeln, wird Sie mit Folgegeschäften belohnen. Langfristig verdienen Sie mit dieser Strategie mehr Geld und arbeiten länger und erfolgreicher mit Ihrer Kundschaft zusammen, als wenn Sie nur auf kurzfristigen Profit aus sind.
- Überzeugungskraft: Kundinnen und Kunden müssen sich sicher fühlen, dass die vorgeschlagene Lösung wirklich die beste für sie ist. Genau das können Sie ebenfalls leicht erreichen, wenn Sie immer im Interesse Ihrer Kundinnen und Kunden agieren und keine Produkte „aufquasseln“, die für sie unpassend sind. Weil nur auf diese Art und Weise können Sie ehrlichen Gewissens sagen: „Ja, liebe Kundin oder lieber Kunde, das passt wie angegossen.“ Ihr Streben sollte immer unter dem Motto „Klarheit und Wahrheit“ laufen.
- Selbstbewusstsein und Charisma: Ein selbstsicheres Auftreten trägt dazu bei, das Vertrauen der Kundinnen und Kunden zu gewinnen. Logisch – es versteht sich von selbst, dass Sie ein gepflegtes Äußeres mitbringen. Das betrifft nicht nur Ihre Kleidung und Ihre körperliche Verfassung, sondern auch die Qualität Ihrer Ausrüstung. Wie sollen Sie Ihrer Kundschaft Erfolg vermitteln, wenn Sie ungepflegt wirken – um es überspitzt auszudrücken, „wie ein Obdachloser“? Seien Sie immer so präsent, als kämen Sie gerade aus dem Urlaub – ein Sonnenschein. Strahlen Sie Freundlichkeit aus und zeigen Sie Ihren Kundinnen und Kunden, dass Sie wirklich Lust auf das Gespräch haben. Immer nach dem Motto: „Mach Dir ein paar schöne Stunden, fahr zum Kunden.“
3. Marketing für Finanzberatung: Strategien, die funktionieren
In einer Branche, die durch hohe Konkurrenz geprägt ist, ist eine durchdachte Marketingstrategie der Schlüssel, um sich von anderen Finanzberaterinnen und Finanzberatern abzuheben. Marketing schafft Sichtbarkeit, stärkt Ihre Marke und hilft Ihnen, Kundinnen und Kunden zu gewinnen. In diesem Kapitel werden bewährte Strategien für Online- und Offline-Marketing im Detail beschrieben, ergänzt durch konkrete Beispiele.
Social Media nutzen: Wie Sie mit Kundinnen und Kunden in Kontakt treten: Soziale Medien bieten Finanzberaterinnen und Finanzberatern eine außergewöhnliche Möglichkeit, ihre Reichweite zu erhöhen, sich als Expertinnen und Experten zu positionieren und aktiv mit potenziellen Kundinnen und Kunden zu interagieren. Plattformen wie Facebook, Instagram, LinkedIn und zunehmend auch TikTok spielen dabei eine entscheidende Rolle. Im Prinzip sind diese Kanäle heute unverzichtbar, um die Währung „Aufmerksamkeit“ zu gewinnen, denn Zeit und Aufmerksamkeit sind in der digitalen Welt zu knappen Gütern geworden.
Eigene Webseite: Eine durchdachte Präsenz auf den richtigen Plattformen ermöglicht es Ihnen, Ihre Zielgruppen effektiv anzusprechen, Vertrauen aufzubauen und Ihre Dienstleistungen sichtbar zu machen. Eine professionelle Website ist für Finanzberaterinnen und Finanzberater unverzichtbar. Sie ist nicht nur Ihre digitale Visitenkarte, sondern oft der erste Kontaktpunkt für potenzielle Kundinnen und Kunden. Ob Privatpersonen, die eine Altersvorsorge abschließen möchten, oder Unternehmerinnen und Unternehmer, die nach einer maßgeschneiderten Finanzstrategie suchen – eine gut gestaltete und informative Website schafft Vertrauen, präsentiert Ihre Expertise und bietet einen einfachen Zugang zu Ihren Dienstleistungen. Außerdem ist eine Website die Grundlage für alle weiteren Marketingaktionen – sei es SEO, SEA oder andere Marketing-Tools. Ihre Website ergänzt klassische Visitenkarten und fungiert gleichzeitig als elektronische Visitenkarte. Die Frage „Sollte ich mir eine Website anschaffen?“ lässt sich ganz klar beantworten: Ja!
Eine Website bietet zahlreiche Vorteile. Ihre Angebote und Dienstleistungen sind rund um die Uhr verfügbar, was bedeutet, dass Kundinnen und Kunden jederzeit Zugriff darauf haben. Zudem stärkt eine ansprechende und professionelle Gestaltung Ihr Markenbild und sorgt für einen positiven Eindruck. Als zentrale Plattform bündelt Ihre Website alle wichtigen Informationen, Dienstleistungen und Kontaktmöglichkeiten an einem Ort. Ein weiterer Vorteil ist der Wettbewerbsvorteil: Viele Finanzberaterinnen und Finanzberater haben keine optimierte Website – das ist Ihre Chance, sich abzuheben.
Wichtige Elemente einer erfolgreichen Website: Damit Ihre Website ihre volle Wirkung entfaltet, sollten Sie einige wesentliche Elemente berücksichtigen. Eine eigene Domain ist essenziell. Klar, Sie könnten kostenlose Baukasten-Websites mit Subdomains nutzen, aber das wirkt unprofessionell und hinterlässt den Eindruck, dass Sie sich keine eigene Domain leisten können. Eine eigene Domain wie finanzberatungxyz.de signalisiert Seriosität und Qualität.
Ebenso wichtig ist eine gebrandete E-Mail-Adresse. Vermeiden Sie GMX- oder Gmail-Adressen, da sie nicht nur unprofessionell wirken, sondern E-Mails, die von diesen Adressen versandt werden, häufig im Spam-Ordner landen, weil solche Absender oft für Spam genutzt werden. Sobald Sie eine eigene Domain besitzen, können Sie eine passende E-Mail-Adresse einrichten, z. B. post@finanzberatungxyz.de. Diese wirken vertrauenswürdiger und stehen oft auf Whitelists, wodurch Ihre Mails nicht blockiert werden. (Eine Whitelist ist eine Liste von vertrauenswürdigen Absendern oder Domänen, die von E-Mail-Servern oder Spam-Filtern bevorzugt behandelt werden. Mails von Absendern auf einer Whitelist werden in der Regel direkt zugestellt und seltener als Spam eingestuft.)
Podcasts: Ihre Stimme für mehr Reichweite und Vertrauen: Podcasts bieten Finanzberaterinnen und Finanzberatern eine effektive Möglichkeit, sich als Expertinnen und Experten zu positionieren, ihre Reichweite zu erhöhen und eine engere Bindung zu ihrer Zielgruppe aufzubauen. Das Medium erfreut sich wachsender Beliebtheit, da es flexibel konsumiert werden kann – ob beim Pendeln, Sport oder Entspannen. Ein Podcast bietet Ihnen die Chance, authentisch und persönlich zu kommunizieren und Ihre Expertise hörbar zu machen. Nicht zu vergessen ist auch hier der zentrale Zweck: die Generierung neuer Leads und die Stärkung Ihrer Kundenbeziehungen.
Warum ein Podcast für Finanzberaterinnen und Finanzberater sinnvoll ist: Vertrauensaufbau: Durch Ihre Stimme und Ihre Inhalte schaffen Sie eine persönliche Verbindung zu Ihrer Zielgruppe. Das stärkt das Vertrauen – eine unverzichtbare Grundlage im Finanzgeschäft. Expertenstatus stärken: Mit Themen wie Altersvorsorge, Vermögensaufbau oder finanziellen Strategien können Sie Ihre Expertise unter Beweis stellen und sich als verlässliche Ansprechperson positionieren. Erweiterte Reichweite: Podcasts erreichen ein Publikum, das Sie über klassische soziale Medien oder Ihre Website möglicherweise nicht erreichen würden. Zeit- und Kostenersparnis: Ein Podcast ist relativ kostengünstig zu produzieren und kann mit einem überschaubaren Zeitaufwand regelmäßig veröffentlicht werden. Ein gut produzierter Podcast ermöglicht es Ihnen, nicht nur Ihre Fachkompetenz zu präsentieren, sondern auch auf einer persönlichen Ebene mit Ihrer Zielgruppe zu interagieren – eine unschätzbare Gelegenheit, um Vertrauen aufzubauen und neue Kundinnen und Kunden zu gewinnen.
Partnerprogramme nutzen: Partnerprogramme, auch als Affiliate-Marketing bekannt, sind eine hervorragende Möglichkeit, um die Reichweite Ihrer Finanzdienstleistungen zu erhöhen und gezielt Interessentinnen und Interessenten zu gewinnen. Plattformen wie Adcell oder Awin bieten Finanzberaterinnen und Finanzberatern die Möglichkeit, mit Partnerinnen und Partnern zusammenzuarbeiten, die Ihre Dienstleistungen über deren Netzwerke bewerben.
Vorteile von Affiliate-Marketing gegenüber CPC (Cost per Click) und CPM (Cost per Mille): Minimiertes Risiko: Im Gegensatz zu CPC, bei dem jeder Klick Kosten verursacht, fallen bei CPA (Cost per Action) nur Kosten für tatsächliche Aktionen an. Das bedeutet, dass Sie nur zahlen, wenn ein messbarer Erfolg erzielt wurde, wie zum Beispiel ein ausgefülltes Kontaktformular oder ein Abschluss. Dadurch entfällt das Risiko von unerwünschtem Traffic oder Mehrfachklicks. Kosteneffizienz: CPA bietet eine präzise Kostenkontrolle, da Sie ausschließlich für valide Konversionen zahlen. Das minimiert ineffiziente Ausgaben, die bei CPC oder CPM entstehen können, wenn Werbebudgets durch inaktive oder uninteressierte Besucherinnen und Besucher verschwendet werden. Einfache Messbarkeit: CPA ermöglicht eine transparente und unkomplizierte Messung des ROI (Return on Investment). Da die Vergütung direkt mit einer konkreten Aktion verknüpft ist, können Sie die Effektivität Ihrer Marketingkampagne leicht nachvollziehen und bei Bedarf optimieren.
Zusätzliche lokale Strategien für Finanzberaterinnen und Finanzberater: Partnerschaften mit lokalen Unternehmen: Kooperieren Sie mit lokalen Akteurinnen und Akteuren wie Steuerberatungsbüros, Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten, Immobilienmaklerinnen und -maklern oder Handwerksbetrieben. Durch gegenseitige Empfehlungen können Sie Ihre Reichweite steigern und gezielt neue Kundinnen und Kunden gewinnen.
Workshops und Info-Veranstaltungen: Organisieren Sie Workshops oder Infoabende zu spezifischen Finanzthemen, wie Altersvorsorge, nachhaltige Investments oder Vermögensaufbau. Diese Veranstaltungen fördern den persönlichen Kontakt, stärken Ihre Position als Expertin oder Experte und schaffen Vertrauen.
PR in lokalen Medien: Veröffentlichen Sie Pressemitteilungen oder Fachartikel in lokalen Zeitungen oder Magazinen. Themen wie Markttrends, Steuertipps oder Vorsorgeberatung sind oft gefragt und stärken Ihre Präsenz in der Region.
Das Thema Marketing ist extrem komplex. In diesem Abschnitt habe ich dieses Thema nur kurz angerissen. Wir haben hierzu einen umfassenden Beitrag verfasst, den Sie ganz einfach auf Ihr Business adaptieren können: Marketing-Tipps für Immobilienmakler: Ihr Erfolg zählt!
4. Unternehmerisches Denken: Die Basis für Selbstständigkeit
Die Tätigkeit als Finanzberaterin oder Finanzberater geht oft über die klassische Beratung hinaus. Viele sind selbstständig oder arbeiten auf Provisionsbasis, was sie zu Unternehmerinnen und Unternehmern im eigenen Geschäft macht. Dieser unternehmerische Aspekt verlangt ein breites Spektrum an Fähigkeiten und eine klare strategische Ausrichtung. Im Folgenden werden die wichtigsten Grundlagen unternehmerischen Denkens im Finanzberatungssektor sowie konkrete Handlungsempfehlungen beschrieben. Viele Finanzberaterinnen und Finanzberater sind selbstständig oder auf Provisionsbasis tätig, was sie zu Unternehmerinnen und Unternehmern im eigenen Geschäft macht. Unternehmerisches Denken und Handeln ist daher unerlässlich:
Zielorientierung: Finanzberaterinnen und Finanzberater müssen sich klare berufliche und finanzielle Ziele setzen und diese systematisch verfolgen. Teilen Sie Ihre großen Ziele in viele kleinere Teilziele auf. Wenn Sie zum Beispiel 200.000 Euro Provision im Jahr verdienen möchten, brechen Sie diese Summe auf die Arbeitstage herunter.
Bei 240 Arbeitstagen entspricht das 833 Euro pro Tag. Überlegen Sie dann, wie Sie dieses Teilziel erreichen können – mit welchen Geschäftsfeldern, welchen Kundensegmenten und durch welche konkreten Maßnahmen. Eine strukturierte Herangehensweise erleichtert es, Ihr Jahresziel Schritt für Schritt zu erreichen.
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Empfehlungen:
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SMART-Ziele setzen: Ziele sollten spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und terminiert sein.
Beispiel: „Bis Ende des Jahres 10 neue Kundinnen und Kunden gewinnen, die ein Gesamtanlagevolumen von 500.000 Euro mitbringen.“ -
Jahresplanung: Erstellen Sie einen Geschäftsplan für das kommende Jahr, in dem Sie Umsatz- und Gewinnziele sowie geplante Marketingmaßnahmen definieren. Die Frage, die Sie hier für sich beantworten müssen, lautet: Was genau muss ich tun, um dieses Ziel zu erreichen?
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Quartalsziele: Teilen Sie größere Ziele in kleinere, vierteljährliche Schritte auf, um die Fortschritte regelmäßig zu überprüfen.
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Eigenverantwortung: Selbstständigkeit bedeutet, Verantwortung für das eigene Geschäft und den eigenen Erfolg zu übernehmen. Das heißt auch, mit Niederlagen fertigzuwerden und diese als Chance zur Verbesserung Ihres Geschäftsbetriebes zu nutzen. Die bekannte Phrase „Niederlagen bedeuten, immer einmal mehr aufzustehen, als man hinfällt“ mag abgedroschen klingen, trifft aber zu.
Selbstständigkeit ist und bleibt ein ständiger Kampf: ein Kampf gegen sich selbst, gegen den Wettbewerb, gegen die Zeit, gegen Neuerungen und gegen unvorhergesehene Einflüsse von außen wie Kriege oder Krisen. Nur wenn Sie bereit sind, diesen Kampf unermüdlich zu führen, werden Sie langfristig im Geschäft erfolgreich bleiben.
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Empfehlungen:
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Selbstdisziplin stärken: Entwickeln Sie feste Arbeitszeiten und halten Sie sich daran, auch wenn Sie von zu Hause arbeiten.
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Fehleranalyse: Betrachten Sie Fehler als Lernmöglichkeiten. Reflektieren Sie regelmäßig, welche Strategien funktioniert haben und wo Verbesserungsbedarf besteht.
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Eigeninitiative zeigen: Warten Sie nicht darauf, dass Kundinnen und Kunden von selbst kommen. Gehen Sie aktiv auf potenzielle Interessentinnen und Interessenten zu.
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Netzwerkaufbau: Kontakte zu anderen Beraterinnen und Beratern, Unternehmen oder Institutionen können den Geschäftserfolg maßgeblich beeinflussen. Nicht jede Beraterin oder jeder Berater kann alles abdecken. Insbesondere bei Nischenprodukten, mit denen Sie wenige Berührungspunkte haben, kann es sinnvoll sein, mit anderen Vermittlerinnen und Vermittlern auf Provisionsbasis zu kooperieren.
Darüber hinaus sind Kooperationen mit externen Dienstleisterinnen und Dienstleistern wie Steuerberaterinnen, Rechtsanwälten, Immobilienmaklerinnen oder Nachlassverwalterinnen hilfreich, um an wertvolle Kontakte zu gelangen. Das Netzwerken mit Kolleginnen und Kollegen aus der Branche ist auch deshalb interessant, weil Sie neue Sichtweisen auf Ihre Arbeit erhalten. Insbesondere erfolgreiche Kolleginnen und Kollegen können Ihnen wertvolle Tipps geben, wie Sie Ihre Arbeit umstrukturieren und optimieren können.
Schauen Sie einmal über den Tellerrand Ihrer eigenen „Bubble“ hinaus. Als Einzelkämpferin oder Einzelkämpfer ist man oft in gängigen Mustern und Strukturen verhaftet und steht sich möglicherweise selbst im Weg, wenn es um positive Veränderungen geht. Nutzen Sie Ihr Netzwerk, um neue Herangehensweisen kennenzulernen, sich zu verbessern und Ihre Perspektive zu erweitern.
Empfehlungen:
- Lokale Business-Netzwerke: Werden Sie Mitglied in Organisationen wie der IHK oder anderen lokalen Netzwerken, die Unternehmerinnen und Unternehmer verbinden.
- Branchenspezifische Veranstaltungen: Besuchen Sie Messen und Konferenzen, um sich über Trends zu informieren und Kontakte zu knüpfen.
- Kooperationen: Arbeiten Sie mit Steuerberaterinnen und Steuerberatern, Unternehmensberaterinnen und Unternehmensberatern, Immobilienmaklerinnen und Immobilienmaklern oder Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten zusammen, um Kundschaft auszutauschen.
Finanzielle Planung: Selbstständige müssen ihre eigenen Finanzen genauso sorgfältig planen wie die ihrer Kundinnen und Kunden, um stabile Einnahmen zu sichern. Insbesondere die Themen Steuern und Rückstellungen sollten immer im Blick behalten werden. Gerade in umsatzschwachen Monaten ist es wichtig, über ein ausreichendes Polster an liquiden Mitteln zu verfügen, um weiterhin entspannt arbeiten und verkaufen zu können.
Nichts ist fataler, als wenn Kundinnen und Kunden merken, dass Sie dringend Geld benötigen. Seien Sie als Kaufmann oder Kauffrau sparsam und geben Sie kein Geld für unnötige Dinge aus. Investieren Sie sinnvoll und achten Sie darauf, stets ein Polster von mindestens drei Monatsumsätzen vorzuhalten. Die nächste Krise wird mit Sicherheit kommen – mit einer guten finanziellen Vorbereitung bleiben Sie handlungsfähig und können Herausforderungen souverän meistern.
Empfehlungen:
- Budgetierung: Erstellen Sie einen detaillierten Finanzplan, der monatliche Einnahmen, Ausgaben und Rücklagen berücksichtigt.
- Rücklagen bilden: Selbstständigkeit bedeutet oft unregelmäßige Einnahmen. Eine Notfallreserve von mindestens drei bis sechs Monatsausgaben sollte aufgebaut werden.
- Steuervorausplanung: Berücksichtigen Sie, dass Sie als Selbstständige Ihre Steuern selbst abführen müssen, und planen Sie Rücklagen für Steuerzahlungen ein.
- Investition ins Geschäft: Setzen Sie einen Teil Ihres Einkommens für die Weiterentwicklung Ihres Geschäfts ein, z. B. für Fortbildungen oder Marketingmaßnahmen.
Proaktive Kundenakquise: Chancen selbst schaffen: Unternehmerisches Denken erfordert eine aktive Herangehensweise an Kundenakquise und Geschäftsentwicklung. Statt darauf zu warten, dass Kundinnen und Kunden Sie finden, sollten Sie strategisch handeln.
Damit ist nicht die klassische Kaltakquise über Telefon oder Flyerverteilung gemeint. Diese wirkt bei Kundinnen und Kunden eher aufdringlich und unprofessionell. Eine gute Möglichkeit, an neue Kundinnen und Kunden zu kommen, sind zum Beispiel Leadportale wie Regiosales, Check24, Tarifcheck oder Aroundhome.
Dort kann man Kundenanfragen kaufen. Dabei handelt es sich zumeist um vorqualifizierte Anfragen zu einer bestimmten Produktgruppe wie zum Beispiel Lebensversicherungen. Diese Anfragen kosten zwischen 40 und 200 Euro pro Stück.
Eine weitere Möglichkeit sind zum Beispiel Pop-up-Stände in Einkaufsmalls mit einem bestimmten Thema, z. B. kostenlose Rentenberechnung der EU und Altersrente. Solche Pop-up-Stores kosten beispielsweise für eine Woche im Alexa in Berlin zwischen 4.000 und 12.000 Euro, abhängig von der Größe. Das ist eine erhebliche Investition. Doch bedenken Sie, wie viele Kundinnen und Kunden Sie proaktiv ansprechen könnten.
Eine weitere gute Möglichkeit sind Werbekampagnen auf LinkedIn. Diese Werbung können Sie zielgerichtet ausrichten, z. B. um gezielt Unternehmerinnen und Unternehmer einer bestimmten Branche anzusprechen. Die Kosten belaufen sich auf ca. 49,00-180,00 Euro pro Lead.
Nutzen Sie eigene Affiliate-Programme über FinanceAds. Publisher können Ihre Werbemittel promoten. Sie zahlen nur, wenn es z. B. zu einem Abschluss kommt oder ein Kontaktformular ausgefüllt wird – eine sehr effektive Werbemethode.
Ebenfalls ist eine gezielte Ansprache von Kundinnen und Kunden über soziale Netzwerke sehr effektiv. Insbesondere über Podcasts, eBooks und Videos können Sie eine extrem hohe Aufmerksamkeit erzielen.
Empfehlungen:
- Lead-Generierung: Nutzen Sie Online-Werbung, um potenzielle Kundinnen und Kunden anzusprechen, z. B. über Google Ads oder Facebook-Kampagnen.
- Referral-Affiliate Programme: Bieten Sie bestehenden Kundinnen und Kunden Anreize, Sie weiterzuempfehlen, z. B. Rabatte auf Dienstleistungen.
- Gezielte Ansprache: Erstellen Sie personalisierte Angebote für verschiedene Zielgruppen, z. B. „Finanzplanung für junge Familien“ oder „Investitionen für Selbstständige“.
Weiterbildung: Immer einen Schritt voraus: Unternehmerisches Denken bedeutet auch, sich ständig weiterzuentwickeln und den Markt zu beobachten. Nutzen Sie Weiterbildungen, insbesondere in Nischenprodukten, um sich in einem vielleicht weniger umkämpften Marktsegment eine gute Position zu sichern und dort erfolgreich zu werden. Die berühmte Marktlücke können Sie genau mit solchen Weiterbildungen erschließen. Beispiele sind zum Beispiel: ESG, Ruhestandsplanung und die DIN 77230.
Längst sind solche Veranstaltungen keine dröge Abfolge von Themen mehr, sondern zumeist interaktiv, online und praxisorientiert. So können Sie diese Lehrgänge ganz einfach in Ihren Arbeitsalltag einbinden. Moderne Weiterbildungen umfassen häufig zusätzlich zu Fachthemen auch den Aufbau von Kundengesprächen, Kundengewinnung und Kundenanalyse. Nutzen Sie diese Weiterbildungsangebote unbedingt, um Ihre Kompetenzen zu erweitern und langfristig erfolgreicher zu sein.
Empfehlungen:
- Zertifizierungen: Investieren Sie in anerkannte Zertifikate wie den „Certified Financial Planner“ (CFP), um Ihre Glaubwürdigkeit zu stärken.
- Fachliteratur und Webinare: Halten Sie sich durch aktuelle Literatur und Online-Kurse über Trends und neue Produkte auf dem Laufenden.
- Mentoring: Suchen Sie sich eine erfahrene Finanzberaterin oder einen erfahrenen Finanzberater als Mentorin oder Mentor, um von deren Erfahrungen zu profitieren.
Nutzen Sie CRM-Systeme für die Kundenverwaltung: Die gute alte Kundenkartei ist von gestern. Bereits im Hinblick auf die gesetzlichen Vorgaben ist sie völlig veraltet. Ganz zu schweigen von der Analyse der Kundendaten für Werbezwecke – mit einer Karteikarte ist das ein aussichtsloses Unterfangen.
Ein modernes Online-CRM-System ist heute ein absolutes Muss für jede Vermittlerin und jeden Vermittler. Ein starkes Kundenmanagement beginnt mit Ordnung und Struktur. Zentralisierte Daten sind wie ein gut sortiertes Werkzeugset: Sie ermöglichen schnellen Zugriff auf alles, was für eine effiziente Betreuung benötigt wird. Mit einer CRM-Software (Customer Relationship Management) können alle Kundenkontakte, Interaktionen und Transaktionen in einer einzigen Plattform erfasst und aktualisiert werden.
Ein weiterer Vorteil: Sie haben von jedem Ort mit Internetverbindung und zu jeder Zeit Zugriff auf Ihre Kundendaten und können diese bereits während Ihres Kundengesprächs nutzen. Ältere Kolleginnen und Kollegen können sich vielleicht noch an Zeiten erinnern, in denen mit einer Klappkartei gearbeitet wurde, die händisch gepflegt werden musste. Die heutigen Anwendungen sind im Vergleich dazu extrem leistungsstark – ein Unterschied wie zwischen einem Faustkeil und einer Rakete.
Vorteile auf einen Blick:
- Jede Mitarbeitende oder jeder Mitarbeitende hat Zugang zu den relevanten Informationen, sodass ein konsistentes Kundenerlebnis geschaffen wird. Einfaches Beispiel: Ihr Kunde ruft in Ihrem Büro an und bezieht sich auf ein Telefonat von letzter Woche. Sie sind selbst nicht anwesend, aber eine Ihrer Mitarbeiterinnen. Mit einem Knopfdruck in die Kartei des Kunden kann sich Ihre Mitarbeiterin sofort einen Überblick darüber verschaffen, worüber gesprochen wurde, und Ihrem Kunden direkt weiterhelfen. Das ist der Idealfall. Nichts ist für einen Kunden nerviger, als sein Problem erneut schildern zu müssen, Zeit zu verlieren und wieder keine Lösung zu erhalten. Nehmen Sie diesen Faktor ernst, denn genau hier liegt die Chance, sich von Ihren digitalen Mitbewerberinnen und Mitbewerbern abzuheben.
- Überwachung von Verkaufs- und Betreuungspipelines in Echtzeit – keine wichtigen Schritte oder Deadlines werden übersehen.
Ergebnis: Kundinnen und Kunden spüren die Professionalität und Verlässlichkeit in jeder Interaktion. Sofern sie keine internen CRM-Systeme nutzen können, hier einige Beispiele für gängige CRM Systeme in der Finanzbranche: HubSpot CRM HubSpot CRM, Zoho CRM Zoho CRM, Bigin by Zoho CRM Bigin by Zoho CRM, Bitrix24 Bitrix24, EngageBay CRM EngageBay CRM, CentralStationCRMn CentralStationCRM, Salesforce Financial Services Cloud Salesforce Financial Services Cloud, Microsoft Dynamics 365 Microsoft Dynamics 365, Creatio Creatio, SugarCRM SugarCRM.
Vorteile von CRM-Systemen in der Finanzbranche
- Zentrale Datenverwaltung: CRM-Systeme speichern alle Kundendaten, wie Kontaktinformationen, Finanzhistorien und Kommunikationsprotokolle, an einem zentralen Ort. Das vereinfacht den Zugriff auf relevante Informationen und reduziert Fehler durch doppelte oder veraltete Daten.
- Verbesserte Kundenkommunikation: Durch die Nutzung von CRM-Tools können Finanzdienstleister personalisierte Interaktionen gestalten. Kundinnen und Kunden schätzen es, wenn ihre Präferenzen und bisherigen Transaktionen in der Kommunikation berücksichtigt werden.
- Erhöhte Effizienz: CRM-Systeme automatisieren viele Routineaufgaben, wie das Planen von Terminen, das Versenden von Erinnerungen oder das Erstellen von Berichten. Das spart Zeit und ermöglicht den Mitarbeitenden, sich auf strategische Tätigkeiten zu konzentrieren.
- Analyse und Vorhersage: Moderne CRM-Systeme nutzen KI-gestützte Funktionen, um Verhaltensmuster zu analysieren und Trends zu erkennen. Diese Informationen helfen Finanzdienstleistern, proaktive Maßnahmen zur Kundenbindung zu ergreifen und die Bedürfnisse ihrer Kundinnen und Kunden besser zu antizipieren.
- Datensicherheit: CRM-Systeme bieten integrierte Sicherheitsfunktionen, die den Schutz sensibler Kundendaten gewährleisten. Verschlüsselung, Zugriffskontrollen und regelmäßige Sicherheitsupdates schützen die Daten vor Cyberangriffen und unbefugtem Zugriff.
Links:
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