6. Tipps für Finanzvermittlerinnen und Finanzvermittler: So sprichst du über deine Bildung
Eine der größten Herausforderungen im Beratungsgespräch ist es, über die eigene Weiterbildung zu sprechen – ohne aufdringlich zu wirken. Viele Finanzvermittlerinnen und Finanzvermittler zögern, weil sie nicht als „Angeber“ wahrgenommen werden wollen. Dabei kann eine kluge Kommunikation über Bildungsmaßnahmen Vertrauen fördern und Professionalität unterstreichen, wenn sie gezielt und empathisch eingesetzt wird.
1. Die „Warum“-Frage beantworten
Statt nur zu sagen, dass du dich weitergebildet hast, erkläre warum. Beispiel:
„Ich habe mich auf nachhaltige Geldanlagen spezialisiert, weil viele meiner Kundinnen und Kunden nach transparenten und ethischen Lösungen fragen. Daher habe ich einen Zertifikatslehrgang zum ESG-Berater abgeschlossen.“
So entsteht ein emotionaler Bezug – und deine Weiterbildung wirkt kundenorientiert, nicht egozentriert.
2. Konkrete Inhalte ansprechen
Anstelle von allgemeinen Aussagen wie „Ich habe viele Fortbildungen gemacht“, sprich konkret über Themen, die im Gespräch relevant sind.
💬 Beispiel:
„Dieses Thema kam auch in meiner Fortbildung zur Altersvorsorge auf. Dort wurde genau besprochen, wie sich unterschiedliche Modelle auf die Steuer auswirken – darf ich Ihnen das kurz erklären?“
So wird deine Bildung Teil der Lösung, nicht nur Dekoration.
3. Kompetenz demonstrieren – nicht behaupten
Statt sich auf Titel zu berufen, zeige dein Wissen im Gespräch durch klare Erklärungen und Struktur. Eine verständliche Darstellung komplexer Sachverhalte ist oft überzeugender als jedes Zertifikat.
💡 Tipp: Bereite Beispiele oder Vergleichsgrafiken aus deiner Weiterbildung auf und nutze sie im Gespräch. Das wirkt professionell und schafft Aha-Erlebnisse.
4. Bildungsmaterial aktiv nutzen
Viele Weiterbildungsinstitute wie Going Public! oder IHK bieten Unterlagen, Übersichten und Checklisten, die du direkt mitbringen kannst.
📄 Anwendungsidee: „Ich habe hier ein Schaubild aus meinem letzten Zertifikatskurs – das erklärt die Unterschiede der Rentenmodelle sehr gut. Wollen wir das gemeinsam durchgehen?“
Das wirkt nicht belehrend, sondern unterstützend.
5. Vertrauen durch Transparenz
Wenn du dich aktuell in einer Weiterbildung befindest, sprich ruhig darüber. Das zeigt, dass du nicht stehen bleibst, sondern dich weiterentwickelst.
💬 Beispiel:
„Ich bin aktuell in einem Studiengang zur Finanzbildung – dort werden viele der aktuellen regulatorischen Änderungen behandelt. Das ist besonders spannend bei Produkten wie XY.“
6. Online-Präsenz nutzen
Platziere deine Bildungsmaßnahmen auf deiner Website, deinem LinkedIn-Profil oder in deinem E-Mail-Footer. Beispiele:
- „Zertifiziert durch IHK: Berater für betriebliche Altersvorsorge“
- „Teilnehmer am Studiengang Finanzberatung (FSFM)“
- „Experte für nachhaltige Finanzanlagen (TÜV)“
Das wirkt professionell – und schafft Vertrauen noch vor dem ersten Gespräch.
7. Weiterbildung als Gesprächseinstieg
Ein guter Icebreaker für Neukundinnen und -kunden kann ein aktuelles Seminar oder eine Fortbildung sein. Beispiel:
„Ich komme gerade aus einem spannenden Fortbildungsmodul zu Immobilienfinanzierung – haben Sie sich mit dem Thema bereits beschäftigt?“
Das zeigt Initiative – und öffnet Gesprächsräume.
8. Kundenfragen aktiv anknüpfen
Wenn eine Kundin oder ein Kunde eine spezifische Frage stellt, nutze sie als Sprungbrett:
💬 Beispiel:
„Genau das wurde auch in einem meiner letzten Lehrgänge intensiv behandelt – da ging es um steueroptimierte Vermögensstrukturierung. Ich kann Ihnen gern zeigen, was ich daraus mitgenommen habe.“
So wird Weiterbildung zum dialogischen Werkzeug, nicht zur einseitigen Selbstdarstellung.