Finanzberater:in werden mit § 34f GewO - Alles zur Zulassung, Prüfung und Weiterbildung – inklusive IHK-Vorbereitung.
1. Einführung in das Berufsbild Investmentberater: Chancen und Perspektiven
Was macht ein Investmentberater?
Ein Investmentberater – auch bekannt als Finanzberater, Finanzanlagenvermittler oder Investment Broker – hilft Privatpersonen und Unternehmen, fundierte Entscheidungen bei der Geldanlage zu treffen. Dies kann die Vermittlung von Investmentfonds, Beteiligungen oder anderen Finanzanlagen umfassen. In Deutschland unterliegt diese Tätigkeit strengen rechtlichen Vorgaben, insbesondere durch die Erlaubnispflicht nach § 34f Gewerbeordnung (GewO).
Ein guter Investmentberater analysiert die finanzielle Situation seiner Kund:innen, erarbeitet passende Anlagevorschläge und begleitet sie langfristig. Dabei geht es nicht nur um Rendite – sondern auch um Sicherheit, Risikoanpassung und steuerliche Aspekte.
Warum ist der Beruf so gefragt?
Der Bedarf an qualifizierten Finanzberatungskräften ist heute höher denn je. Gründe dafür sind:
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Niedrigzinsumfeld: Klassische Sparformen wie Tagesgeld oder Festgeld werfen kaum noch Erträge ab.
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Altersvorsorge: Die gesetzliche Rente allein reicht in vielen Fällen nicht aus. Private und betriebliche Vorsorge wird wichtiger.
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Vermögensaufbau: Immer mehr Menschen wollen bewusst Kapital anlegen – sei es für die Familie, Immobilien, Altersvorsorge oder zur Absicherung.
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Regulatorische Anforderungen: Der Finanzmarkt ist stark reguliert. Viele Produkte sind beratungsintensiv.
Hier kommen zertifizierte Fachkräfte wie Finanzanlagenfachmann IHK, Vermögensberater oder Finanzanlagenvermittler:innen mit Erlaubnis nach § 34f GewO ins Spiel.
Berufseinstieg: Wer eignet sich für den Job?
Nicht jeder ist automatisch für den Beruf geeignet. Neben dem Interesse an Finanzen und Kapitalmärkten sind folgende Eigenschaften hilfreich:
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Kommunikationsstärke: Beratung ist Vertrauenssache.
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Zuverlässigkeit & Diskretion: Der Umgang mit Geld erfordert Verantwortung.
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Analytisches Denken: Komplexe Finanzprodukte müssen verständlich vermittelt werden.
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Lernbereitschaft: Gesetze und Produkte ändern sich regelmäßig – Weiterbildung ist ein Muss.
Viele Berater:innen steigen über eine Ausbildung zum Finanzanlagenfachmann oder eine kaufmännische Vorqualifikation (z. B. Bankkaufmann/-frau) ein. Alternativ ist der Quereinstieg mit Sachkundenachweis und IHK-Prüfung möglich.
Vorteile des Berufs
Ein Job im Bereich Finanzberatung bringt viele Chancen:
Vorteil | Beschreibung |
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Freie Zeiteinteilung | Besonders in der Selbstständigkeit oder bei Vermittlungsplattformen. |
Gutes Einkommen | Provisionen und Beratungshonorare ermöglichen hohe Verdienstmöglichkeiten. |
Aufstiegsmöglichkeiten | Vom Vermittler zum Teamleiter, Vertriebsleiter oder selbstständigen Unternehmer. |
Beruf mit Sinn | Menschen bei wichtigen Entscheidungen helfen – von der Altersvorsorge bis zur Vermögensplanung. |
Berufliche Alternativen und verwandte Tätigkeiten
Neben dem Investmentberater gibt es verwandte Berufsbilder:
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Versicherungsvermittler (§ 34d GewO): Fokus auf Vorsorge, Risikoabsicherung.
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Immobiliardarlehensvermittler (§ 34i GewO): Spezialisierung auf Baufinanzierungen.
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Vermögensverwalter (mit BaFin-Lizenz): Eigenständige Verwaltung von Kundengeldern, nicht nur Vermittlung.
Oftmals kombinieren Finanzdienstleister mehrere Tätigkeitsfelder – etwa durch zusätzliche Erlaubnisse nach § 34d, § 34f und § 34i GewO.