Social Selling für Finanzberater:innen | Guide 2025

Finanzberatung 4.0 Social Selling richtig nutzen - Digitale Kanäle clever einsetzen und Vertrauen aufbauen

Warum Social Selling im Finanzsektor immer wichtiger wird

Social Selling beschreibt den systematischen Einsatz sozialer Netzwerke zur Kundengewinnung und Kundenpflege – und ist längst nicht mehr nur ein Trend. Für Vermögensberater, Finanzberater oder auch Finanzanlagenfachleute mit IHK 34f-Lizenz ist es mittlerweile ein essenzieller Bestandteil des beruflichen Erfolgs.

Vom Empfehlungsgeschäft zum digitalen Vertrauensaufbau

Früher lebte die Finanzberatung fast ausschließlich vom persönlichen Netzwerk. Empfehlungen, Netzwerktreffen und klassische Werbung waren die gängigen Mittel der Kundenakquise. Heute hat sich das Verhalten der Kundinnen und Kunden verändert:
Bevor sie mit einem Vermittler in Kontakt treten, informieren sie sich online – etwa über LinkedIn, Xing, Instagram oder Google.

Social Selling bedeutet, dort präsent zu sein, wo deine Zielgruppe sucht – mit einem authentischen Profil, relevanten Inhalten und einem klaren Angebot.

Ein lesenswerter Einstieg in das Thema findest du auch hier:
https://akademie-fuer-finanzberatung.de/bildungs-blog/wie-man-als-finanzberaterin-oder-finanzberater-erfolgreich-wird-tipps-und-tricks/

Was bedeutet das konkret für Finanzdienstleister?

  • Du baust dir digitale Sichtbarkeit auf – unabhängig von teueren Werbeanzeigen
  • Du positionierst dich als Expert:in, indem du regelmäßig Fachwissen teilst
  • Du erreichst Menschen, die gerade aktiv nach Lösungen suchen

2. Grundlagen: Was Finanzdienstleister über Social Selling wissen müssen

Was ist Social Selling – und was nicht?

Social Selling ist kein aggressiver Vertrieb über soziale Netzwerke. Es geht nicht darum, potenzielle Kunden mit Direktnachrichten zu überfluten oder deine Produkte plump zu bewerben. Vielmehr ist Social Selling eine langfristige Strategie, die auf Vertrauen, Relevanz und Kompetenz aufbaut.

Im Mittelpunkt steht der Aufbau echter Beziehungen durch:

  • authentische Inhalte
  • echten Dialog mit der Zielgruppe
  • kontinuierliche Präsenz auf digitalen Kanälen

Für wen ist Social Selling relevant?

Social Selling eignet sich besonders für:

  • Vermögensberater, die nachhaltige Kundenbeziehungen aufbauen wollen
  • Finanzberater und Finanzanlagenfachleute, die Vertrauen auf digitalem Wege aufbauen möchten
  • Vermittler nach § 34f GewO, die sich in einem wettbewerbsintensiven Markt differenzieren wollen

Diese Berufsgruppen stehen vor ähnlichen Herausforderungen: hohe Regulierungen, komplexe Produkte, ein wachsendes Informationsbedürfnis auf Kundenseite – und gleichzeitig der Wunsch nach einer persönlichen Ansprache.

Warum klassische Werbung nicht mehr reicht

Plakate, Broschüren oder sogar Google Ads stoßen schnell an ihre Grenzen. Kunden von heute sind digital informiert, kritisch und vergleichen intensiv. Vertrauen entsteht nicht durch Reklame, sondern durch Präsenz, Authentizität und den richtigen digitalen Auftritt.

Laut einer LinkedIn-Studie nutzen 78 % der Vertriebsprofis Social Selling erfolgreich zur Leadgenerierung. Finanzdienstleister sollten das ernst nehmen.

Die drei Säulen des Social Selling

  1. Personal Branding
    Präsentiere dich als Persönlichkeit mit Expertise – z. B. durch ein professionelles Profil bei LinkedIn oder Xing.
  2. Content Sharing
    Teile regelmäßig Inhalte, die deine Zielgruppe wirklich weiterbringen. Ob Reels, Infografiken, Fachbeiträge oder Tipps zur Sachkundeprüfung: Der Content muss relevant und verständlich sein.
  3. Social Listening & Engagement
    Höre zu, wo deine Zielgruppe Fragen stellt – und antworte mit Mehrwert. Kommentare, Likes oder eine persönliche Nachricht wirken oft stärker als klassische Werbung.

Bonus-Tipp aus der Praxis

👉 Immobilienmakler:innen und Finanzberater:innen profitieren besonders vom kanalübergreifenden Einsatz von Social Selling. Ein Blick in diesen Praxisartikel zeigt, wie:
https://akademie-fuer-finanzberatung.de/bildungs-blog/marketingstrategien-f%C3%BCr-immobilienmakler-innen-tipps-und-tricks/

3. Kundenakquise neu gedacht: So funktioniert Social Selling in der Praxis

Warum klassische Akquise nicht mehr ausreicht

Früher reichte es oft, Visitenkarten zu verteilen oder einen Messeauftritt zu organisieren. Heute informieren sich Kundinnen und Kunden selbstständig online, vergleichen Angebote und erwarten eine professionelle digitale Präsenz. Kaltakquise und Massenmails wirken zunehmend abschreckend.
Social Selling ist die Antwort auf dieses neue Verhalten.

Statt Kundinnen und Kunden aktiv zu bedrängen, werden diese durch gezielte Inhalte auf dich aufmerksam. Vertrauen entsteht dabei nicht durch Verkaufsgespräche, sondern durch relevanten Content und digitale Nähe.

Was macht Social Selling so effektiv?

Im Unterschied zum klassischen Vertrieb setzt Social Selling auf:

  • Langfristige Beziehungspflege
  • Aufbau von Expertenstatus
  • Zielgerichtete Kommunikation mit Mehrwert
  • Digitale Sichtbarkeit über organisches Wachstum

Das bedeutet konkret: Du wirst zur Anlaufstelle für Menschen, die ein Finanzanliegen haben – bevor sie aktiv nach einer Beratung suchen.

Der Social-Selling-Funnel für Finanzdienstleisterinnen und Finanzdienstleister

  1. Aufmerksamkeit erzeugen
    Durch regelmäßige, qualitativ hochwertige Beiträge auf Plattformen wie LinkedIn, Xing oder Instagram. Zeige, dass du dich mit Finanzthemen, Weiterbildung und regulatorischen Anforderungen auskennst.
  2. Vertrauen aufbauen
    Erzähle echte Geschichten, erkläre Fachbegriffe wie „34f GewO“ oder „Berufshaftpflicht“ verständlich. Zeige, dass du die Probleme deiner Zielgruppe kennst – z. B. durch Erfahrungen aus der Sachkundeprüfung oder Weiterbildung.
  3. Interaktion fördern
    Reagiere auf Kommentare, stelle Fragen, biete kostenlose Checklisten oder Mini-Guides an. Auch ein kurzes Erklärvideo zu „Was bedeutet IHK 34f?“ kann Interesse wecken.
  4. Lead-Generierung
    Interessierte Personen fragen dich direkt oder über deine Kontaktmöglichkeiten an. Damit beginnt der nächste Schritt: die individuelle Beratung.

Welche Inhalte funktionieren besonders gut?

Checklisten und Tipps
Zum Beispiel: „5 Dinge, die du vor der Sachkundeprüfung 34f wissen musst“

Kurze Videos oder Reels
Erkläre Fachbegriffe einfach – etwa „Berufshaftpflicht – was ist das und warum brauchst du sie?“

Kundenerfolge und Erfahrungen
Mit Einwilligung: Erzähle, wie du einer Kundin bei der Altersvorsorge geholfen hast oder wie du einen Kunden durch gezielte Weiterbildung zum Erfolg begleitet hast.

Eigenes Know-how teilen
Deine Erfahrungen mit Weiterbildung, die Beantragung der Erlaubnis oder häufige Fehler beim Einstieg ins Berufsleben – all das ist wertvoll für deine Zielgruppe.

Inspiration findest du im Beitrag:
https://akademie-fuer-finanzberatung.de/bildungs-blog/wie-man-als-finanzberaterin-oder-finanzberater-erfolgreich-wird-tipps-und-tricks/

Welche Tools helfen bei der Umsetzung?

So gelingt der Einstieg

  1. Profil optimieren: Aussagekräftiger Slogan, Profilbild, deine Spezialisierung (z. B. „Finanzanlagenfachmann IHK 34f“)
  2. Regelmäßig posten: 2–3 Inhalte pro Woche reichen zum Start
  3. Zielgruppe analysieren: Wer sind deine Wunschkundinnen und -kunden? Welche Themen bewegen sie?

Kernaussage:
Social Selling ersetzt nicht die persönliche Beratung, sondern verlagert den Erstkontakt in den digitalen Raum – dort, wo potenzielle Kundinnen und Kunden heute unterwegs sind. Wer diese Chance nicht nutzt, verschenkt wertvolles Potenzial.

4. Die richtigen Kanäle nutzen: LinkedIn, Xing, Instagram, TikTok, Substack & Tumblr

Warum die Wahl des Kanals entscheidend ist

Nicht jeder Kanal passt zu jeder Zielgruppe – das gilt besonders im Bereich der Finanzberatung. Wer Social Selling professionell betreiben will, muss wissen, wo sich seine Wunschkundinnen und -kunden aufhalten, wie sie kommunizieren und welche Inhalte dort funktionieren.

Ob Vermögensberaterinnen, Finanzanlagenfachleute mit IHK 34f-Zertifikat oder angehende Vermittler – für jede Zielgruppe und Contentform gibt es die passende Plattform. Der Schlüssel liegt in der richtigen Kombination und Strategie.

1. LinkedIn – der Profi-Kanal für Finanzdienstleisterinnen und Finanzdienstleister

Zielgruppe: Geschäftskundinnen und Geschäftskunden, Fachpublikum, Gründerinnen und Gründer
Eignung: ideal für den Aufbau von Expertenstatus und B2B-Kontakte
Content-Formate: Fachartikel, kurze Posts, Erfahrungsberichte, Checklisten, PDF-Guides
Pro-Tipp: Zeige Expertise z. B. zur Erlaubnispflicht nach § 34f GewO oder erkläre, was hinter der Sachkundeprüfung steckt

💬 Beispiel-Post:
„Was du über die Sachkundeprüfung IHK 34f wissen musst – 3 Tipps aus der Praxis.“

2. Xing – gut für die regionale Kundenakquise

Zielgruppe: deutschsprachige Berufstätige, eher lokal fokussiert
Eignung: für Vernetzung mit regionalen Entscheidenden und Selbstständigen
Content-Formate: Events, Kurztexte, Networking-Beiträge
Pro-Tipp: Nutze die Gruppenfunktion für lokale Finanzthemen oder IHK-Weiterbildungsangebote

3. Instagram – emotionale Bindung & Reichweite aufbauen

Zielgruppe: jüngere, lifestyle-orientierte Kundinnen und Kunden
Eignung: besonders geeignet für persönliche Einblicke & Storytelling
Content-Formate: Reels, Stories, Infografiken, Behind-the-Scenes
Pro-Tipp: Zeige z. B. deinen Arbeitsalltag als Finanzberaterin, erkläre kurz Begriffe wie „Berufshaftpflicht“ oder gib Einblicke in den Prüfungstag

💡 Instagram kann helfen, Vertrauen aufzubauen – besonders bei Themen, die zunächst trocken wirken.

4. TikTok – unterhaltsam & enorm reichweitenstark

Zielgruppe: junge Zielgruppe (Gen Z, junge Millennials), digital-affin
Eignung: ideal für edukative, lockere Kurzvideos
Content-Formate: Edutainment, Tipps, Mythen-Aufklärung
Pro-Tipp: Formate wie „3 Dinge, die du vor der Finanzberatung wissen musst“ funktionieren hervorragend – mit Humor und Fachwissen kombiniert

5. Substack – der digitale Newsletter für Expertinnen und Experten

Zielgruppe: Personen, die tiefer in Fachthemen einsteigen wollen
Eignung: ideal für erklärende Inhalte und langfristigen Vertrauensaufbau
Content-Formate: Newsletter, Tutorials, Artikelserien
Pro-Tipp: Biete eine Mini-Serie zu „Marketing für Vermittler nach §34f“ oder „Finanzwissen für Gründerinnen und Gründer“

📩 Substack ermöglicht direkte Kommunikation – unabhängig von Algorithmen.

6. Tumblr – kreativ, nischig & überraschend effektiv

Zielgruppe: junge, kreative, unabhängige Nutzerinnen und Nutzer
Eignung: für Infografiken, Meme-Content, originelle Formate
Content-Formate: Bild-Text-Kombis, Karussells, persönliche Erfahrungen
Pro-Tipp: Teile Geschichten aus dem Alltag, z. B. „Was ich in der Weiterbildung zur Finanzanlagenfachfrau gelernt habe“

Welcher Kanal passt wozu?

Kanal Ideal für … Contenttyp
LinkedIn B2B, Fachpublikum, Statusaufbau Fachartikel, News, PDFs
Xing Regionales Networking, Gruppen Kurzposts, Events
Instagram Emotionale Kundenbindung, Lifestyle-Kundschaft Reels, Stories, Infografiken
TikTok Reichweite, Edutainment Kurzvideos, Challenges
Substack Expertise, Vertrauensaufbau Newsletter, Artikelreihen
Tumblr Nischenzielgruppen, kreative Erzählformate Storyposts, Infografiken, Zitate

5. Content-Strategie: Welche Inhalte Vertrauen schaffen

Warum Content der Schlüssel zum Erfolg ist

Im Zentrum jeder erfolgreichen Social-Selling-Strategie steht relevanter Content. Nur wer regelmäßig Inhalte teilt, die Kundinnen und Kunden wirklich weiterhelfen, wird langfristig als Expertin oder Experte wahrgenommen – gerade in einer Branche, die stark durch Vertrauen geprägt ist.

Finanzberatung, Versicherung, Berufshaftpflicht, 34f GewO – all das sind Themen, die für viele Menschen schwer greifbar oder mit Unsicherheiten verbunden sind. Mit einer klugen Contentstrategie kannst du Barrieren abbauen und Vertrauen aufbauen, noch bevor ein erstes Gespräch stattfindet.

Die besten Contentformate für Finanzdienstleisterinnen und Finanzdienstleister

1. Erklärvideos & Reels

▶️ Kurz, visuell und auf den Punkt – ideal für Social Media
Themenvorschläge:

  • „Was ist die Sachkundeprüfung IHK 34f?“
  • „Berufshaftpflicht einfach erklärt“
  • „3 Fehler bei der Kundenakquise vermeiden“

2. Infografiken & Checklisten

🧾 Visuell aufbereitete Informationen steigern die Verständlichkeit – perfekt für Instagram, LinkedIn oder Tumblr.
Beispiele:

  • „Checkliste: Was du für die Erlaubnis nach 34f GewO brauchst“
  • „10 Begriffe, die jede Kundin und jeder Kunde verstehen sollte“

3. Blogbeiträge & Fachartikel

📚 Ausführliche Beiträge zu komplexeren Themen zeigen Tiefe. Diese Inhalte eignen sich perfekt für Substack oder die eigene Website.
Beispiele:

  • „Wie funktioniert die Kundenakquise im digitalen Raum?“
  • „Weiterbildungspflicht für Finanzanlagenvermittlerinnen und -vermittler – was gilt?“

Hier ein KI-Tool mit dem Du Blogbeiräge vollautomatisch erstellen lassen kannst. (Chat-GPT-Account wird benötigt)

4. Story-Formate & Erfahrungsberichte

Emotional, authentisch, wirkungsvoll. Zeige deinen Alltag, persönliche Lernerfahrungen oder die Entwicklung deiner Kundinnen und Kunden.
Zum Beispiel:

  • „Mein Weg zur IHK-Zertifizierung“
  • „Wie ich als Finanzberaterin durch Social Selling 5 neue Kundinnen gewonnen habe“

5. Podcast – Audioformate für Vertrauen & Reichweite

🎙️ Podcasts erleben einen Boom – auch in der Finanzwelt. Der große Vorteil: Hörerinnen und Hörer nehmen sich bewusst Zeit für deine Inhalte. Deine Stimme wird zur Vertrauensinstanz.

Themenideen für deinen Podcast:
  • „Was du über §34f wissen musst“
  • „Aktuelles aus der Finanzberatung – verständlich erklärt“
  • „Marketing & Kundenakquise für Vermittlerinnen und Vermittler“

Hier ein KI-Tool welches Dir Themen und Storybook für Podcasts erstellt. (Chat-GPT-Account benötigt)

So startest du deinen eigenen Finanzpodcast:
  • Technik: Ein gutes Mikrofon reicht für den Anfang (z. B. Rode NT-USB Mini)
  • Aufnahme-Software: z. B. Audacity, GarageBand oder Riverside.fm
  • Distribution:
    Nutze Plattformen wie Anchor.fm, um deinen Podcast kostenlos auf Spotify, Apple Podcasts, Google Podcasts & Co. zu verbreiten.

💡 Tipp: Kombiniere deinen Podcast mit deinem Social-Selling-Content. Teile Ausschnitte als Reels oder Zitate in Grafiken.

Crossmediale Verteilung: So erreichst du mehr Menschen

Ein guter Inhalt sollte nicht nur einmal gepostet werden. Stattdessen:

  • Recyceln: Aus einem Podcast wird ein Blogbeitrag, ein Reel, ein Zitat-Post und eine Grafik
  • Planung: Nutze Tools wie Buffer, Later oder Notion, um deine Inhalte zu strukturieren
  • Verlinken: Verweise in jedem Beitrag auf weiterführende Informationen, z. B. zu deiner Sachkunde oder deiner 34f-Lizenz

💡 Beispiel:
„Mehr zur Erlaubnispflicht nach §34f findest du in meiner neuesten Podcastfolge auf Spotify!“

Fazit: Inhalte mit Mehrwert sind dein größtes Kapital

Kundinnen und Kunden möchten nicht überredet, sondern überzeugt werden. Dein Content ist der Beweis dafür, dass du weißt, wovon du sprichst – sei es im Marketing, in der Finanzanalyse oder bei der Begleitung durch die Weiterbildung.

6. Plattform-Algorithmen verstehen und nutzen: So erreichst du mehr Sichtbarkeit

Warum du den Algorithmus kennen musst

Die besten Inhalte nützen nichts, wenn sie von deiner Zielgruppe nicht gesehen werden. Jede Plattform – ob LinkedIn, Instagram, TikTok, Substack oder andere – entscheidet mithilfe eines Algorithmus, welche Beiträge sichtbar sind und welche untergehen.

Wenn du Social Selling als Vermögensberaterin, Vermittler oder Finanzanlagenfachmann erfolgreich betreiben willst, musst du wissen:
Was liebt der Algorithmus – und was nicht?

Grundprinzipien fast aller Plattformen:

  1. Interaktion wird belohnt
    Beiträge, die viele Likes, Kommentare, Shares oder Saves bekommen, werden häufiger ausgespielt.

  2. Relevanz schlägt Reichweite
    Inhalte, die zu deinem bisherigen Verhalten und deinen Followerinnen und Followern passen, werden bevorzugt angezeigt.

  3. Aktualität zählt
    Regelmäßige Aktivität signalisiert: „Dieser Account lebt“. Inaktive Profile verschwinden schnell aus dem Feed.

  4. Verweildauer ist entscheidend
    Wenn Nutzerinnen und Nutzer länger bei deinem Content verweilen (z. B. durch Videos, Karussells, Podcasts), wird dieser als wertvoll eingestuft.

Wie du das Wissen über Algorithmen konkret nutzen kannst

LinkedIn

  • Erster Boost innerhalb der ersten Stunde: Erhalte in den ersten 60 Minuten nach Veröffentlichung Likes oder Kommentare → dein Beitrag wird breiter ausgespielt
  • Native Inhalte bevorzugt: LinkedIn mag Inhalte, die nicht aus der Plattform herausführen (z. B. PDFs oder Texte direkt gepostet)
  • Tägliche Aktivität hilft: Kommentare bei anderen, Likes, Diskussionen stärken dein Profil

Tipp:
Verwende Schlagworte wie „Sachkundeprüfung“, „IHK 34f“ oder „Kundenakquise“ in deinem Text – das erhöht die Auffindbarkeit über die Suchfunktion.

Instagram

  • Reels performen am besten: Instagram pusht Kurzvideos, die unterhalten oder informieren
  • Hashtags funktionieren wieder – aber nur wenn sie thematisch präzise sind
  • Karussells (mehrere Slides) erzeugen längere Verweildauer

Tipp:
Erstelle z. B. ein Karussell zu „10 Dinge, die du über § 34f GewO wissen solltest“ – das sorgt für Interaktion und Mehrfachdurchläufe.

TikTok

  • Watchtime ist alles: Je mehr Leute dein Video zu Ende schauen, desto höher die Reichweite
  • Poste zu Trend-Sounds und Hashtags, aber mit fachlichem Bezug
  • Kommentiere viral: Deine Kommentare unter viralen Videos können selbst Reichweite erzeugen

Tipp:
Drehe Videos zu Themen wie „Berufshaftpflicht einfach erklärt“ in unter 60 Sekunden – mit klarem Hook in den ersten 3 Sekunden!

Substack

  • Öffnungsrate entscheidet über die Reichweite (besonders bei Empfehlungen)
  • Regelmäßigkeit zählt: Ein fester Veröffentlichungsrhythmus erhöht die Lesebindung
  • Betreffzeile ist dein Hook – ähnlich wie bei einer Headline auf Google

Tipp:
Nutze deine Newsletter, um tiefer in Themen wie Erlaubnispflicht oder Marketing für Vermittlerinnen und Vermittler einzutauchen – ideal für Cross-Promotion mit Social Media.

Tumblr

  • Bild-Text-Kombis funktionieren besonders gut
  • Reblogs (Teilungen durch andere) sind entscheidend für Reichweite
  • Tägliche Aktivität wird bevorzugt

Tipp:
Erstelle Mini-Geschichten mit Infografiken zu Themen wie „Mein Weg durch die IHK-Prüfung“ oder „Wie ich meine ersten Kundinnen durch Social Selling gewonnen habe“.

Allgemeine Maßnahmen für alle Plattformen

Maßnahme Wirkung
Call-to-Action Fordere zu Kommentaren, Likes oder Teilungen auf
Reaktion auf Kommentare Verdoppelt die Sichtbarkeit deines Beitrags
Poste zu festen Zeiten z. B. morgens zwischen 7–9 Uhr oder abends zwischen 17–19 Uhr
Verlinke relevante Artikel & Quellen erhöht Glaubwürdigkeit und Verweildauer

Fazit: Der Algorithmus ist kein Feind, sondern dein Multiplikator

Wer regelmäßig postet, interagiert, versteht wie Plattformen funktionieren und mehrwertbasiert arbeitet, nutzt den Algorithmus für sich – und gewinnt gezielt neue Kundinnen und Kunden.

Social Selling ist kein Zufall – es ist System.

7. Equipment & Aufnahmetechnik: So produzierst du hochwertigen Content – auch ohne Studio

Warum Qualität zählt – besonders beim Ton

Ob Social-Media-Video, Podcast, Livestream oder Webinar: Die Qualität deiner Aufnahmen entscheidet darüber, ob Menschen dranbleiben oder abspringen. Und der Ton ist dabei wichtiger als das Bild – selbst auf visuellen Plattformen wie Instagram oder TikTok.

🔊 Ein schlechter Ton wirkt unprofessionell, lenkt ab und lässt deine Expertise schnell unglaubwürdig wirken. Umgekehrt: Selbst einfache Smartphone-Videos wirken hochwertig, wenn der Ton sauber, klar und angenehm ist.

Die gute Nachricht: Du brauchst kein Studio

Viele denken, man müsse in ein teures Videostudio investieren. Das stimmt nicht. Mit einfacher Technik, kluger Vorbereitung und etwas Know-how kannst du zu Hause Content produzieren, der überzeugt – egal ob du Finanzberaterin, Vermögensberater, 34f-Vermittlerin oder Marketing-Newcomer bist.

Das ideale Home-Studio für Finanzdienstleisterinnen und -dienstleister

1. Mikrofon – das wichtigste Element für guten Ton

Ein externer Ton ist fast immer besser als das eingebaute Mikrofon deines Laptops oder Smartphones.

Empfehlungen für Einsteiger:

  • Rode NT-USB Mini (USB, Plug & Play, klare Qualität)
  • Blue Yeti Nano (vielseitig, Podcast-geeignet)
  • Boya BY-M1 (Lavalier-Mikrofon, ideal für Smartphone-Aufnahmen)

🔧 Tipp: Positioniere das Mikro max. 30 cm vom Mund entfernt und nutze ggf. einen Popschutz gegen „Plopp“-Laute.

2. Kamera – dein Smartphone reicht

Die Kameras moderner Smartphones sind für Social-Media-Inhalte mehr als ausreichend. Wichtig ist:

  • Stelle auf 1080p oder 4K (mind. 30fps)
  • Verwende stabile Beleuchtung
  • Achte auf einen ruhigen Hintergrund ohne Ablenkung

Optional für noch bessere Qualität:

  • Stativ oder Ringlicht mit Smartphone-Halterung (z. B. Neewer oder ULANZI)
  • Webcams wie Logitech StreamCam für Bildschirmaufnahmen

3. Licht – der unterschätzte Erfolgsfaktor

Natürliches Licht ist super – aber nicht immer verfügbar. Ideal sind:

  • Ringlichter (für gleichmäßige Ausleuchtung des Gesichts)
  • Softboxen oder LED-Flächenlichter (z. B. Neewer Set)
  • Platziere das Licht frontal, leicht seitlich – nie direkt von oben oder hinten.

🔦 Pro-Tipp: Tageslichtlampen mit 5.500K Farbtemperatur wirken besonders natürlich.

So erstellst du ein professionelles Video von zu Hause aus

  1. Ort wählen
    Ruhiger Raum, kein Hall, möglichst ohne Fenster zur Straße. Teppich & Bücher helfen gegen Echo.

  2. Ton testen
    Vor jeder Aufnahme 30 Sekunden Probelauf – teste Tonpegel & Klang.

  3. Skript vorbereiten
    Kein Ablesen, aber Stichworte und klare Struktur (Einleitung – Hauptteil – CTA).

  4. Kamera positionieren
    Blick auf Augenhöhe, neutraler Hintergrund, leichtes Lächeln.

  5. Nachbearbeitung (optional)

    • Ton: Audacity (kostenlos) oder Auphonic (automatische Tonverbesserung)

    • Video: Filmora, CapCut, iMovie oder DaVinci Resolve

Extra-Tipp für Podcasts oder Reels: „Dry Run“ einführen

🎧 Sprich deinen Text einmal komplett zur Probe, bevor du auf „Record“ klickst. So merkst du direkt, ob ein Satz hakt, ein Fachbegriff unverständlich ist oder du den Klangraum ändern musst.

Kostenübersicht – dein Starter-Setup ab ca. 150 €

Komponente Empfehlung Preis ca.
Mikrofon Rode NT-USB Mini 100 €
Ringlicht + Stativ Neewer Set 30 €
Lavalier-Mikro Boya BY-M1 (für Handy) 20 €
Software Audacity / CapCut / OBS (gratis) 0 €
Summe   150 €

Fazit: Gute Inhalte brauchen kein Studio – aber deine Stimme zählt

Du musst kein Technik-Profi oder Videokünstlerin sein, um erfolgreich zu sein. Es reicht, wenn du verständlich sprichst, einen sauberen Ton lieferst und nahbar auftrittst.

📌 Deine Zielgruppe – egal ob Einsteigerinnen in die Finanzwelt oder erfahrene Kundinnen und Kunden – merken sofort, ob du mit Leidenschaft dabei bist.

8. Weiterbildung & Sachkunde: Warum fundiertes Wissen unerlässlich ist

Fachwissen ist das Fundament für Vertrauen

Als Finanzberaterin, Vermögensberater oder Finanzanlagenfachmann IHK bist du Vertrauensperson für sensible Lebensentscheidungen deiner Kundinnen und Kunden. Sie verlassen sich auf deine Fachkenntnis – sei es bei der Auswahl passender Finanzprodukte, beim Vermögensaufbau oder bei der Altersvorsorge.

Doch: Finanzmärkte ändern sich. Produkte verändern sich. Regulierungen verschärfen sich.

👉 Nur wer sich regelmäßig weiterbildet, bleibt fachlich und rechtlich auf dem neuesten Stand – und kann seriös, verständlich und rechtssicher beraten.

Weiterbildung: keine Pflicht – aber klare Erwartung

Für Finanzanlagenvermittlerinnen und -vermittler nach § 34f GewO besteht keine gesetzlich vorgeschriebene Weiterbildungspflicht (Stand 2025).
Das heißt aber nicht, dass Weiterbildungen überflüssig wären – im Gegenteil:

  • Kundinnen und Kunden erwarten Kompetenz
  • Aufsichtsbehörden prüfen zunehmend genau
  • Der Markt erfordert immer differenzierteres Wissen

In der Praxis ist Weiterbildung längst Branchenstandard – auch ohne formale Pflicht.

💡 Quelle:
Zertifikatslehrgänge in der Finanzberatung – Warum sie so wichtig sind

Zertifikatslehrgänge: Ein starkes Signal an deine Zielgruppe

Ein Zertifikat zeigt: Du nimmst deine Verantwortung ernst. Besonders wirkungsvoll sind:

📌 Diese Zertifikate sind auch ein wertvoller Bestandteil deiner Social-Selling-Strategie:
Zeige auf LinkedIn oder Substack, worin du dich gerade fortbildest – und warum das deiner Zielgruppe nützt.

So integrierst du Weiterbildung in dein Marketing

  • Blogbeiträge oder Newsletter zu deinen Weiterbildungsthemen
  • Instagram- oder TikTok-Storys aus dem Alltag im Lehrgang
  • Erklärvideos zu Themen, die du im Rahmen deiner Weiterbildung neu gelernt hast
  • Zertifikate posten – ideal z. B. auf LinkedIn

Beispiel-Post:
„Heute erfolgreich den Zertifikatslehrgang ‚Finanzberatung in der digitalen Welt‘ abgeschlossen. Was ich daraus für meine Kundinnen und Kunden mitnehme, teile ich morgen im Podcast.“

Weiterbildung bringt auch persönlich große Vorteile

  • Mehr Sicherheit in Beratungsgesprächen
  • Stärkere Argumentation bei Einwänden
  • Bessere Positionierung im Markt
  • Höheres Vertrauen – auch bei digitalen Erstkontakten über Social Selling

Wie kann mir GOING PUBLIC helfen?

Bei GOING PUBLIC! können Sie Wissen und Fähigkeiten erwerben, die Sie in Ihrer Tätigkeit als Vermittlerin oder Vermittler voranbringen. Wir begleiten unsere Kundinnen und Kunden von der Anmeldung bis hin zur Prüfung. Alle vermittelten Inhalte sind praxis- und möglichst nah an den IHK-Prüfungsinhalten orientiert, sodass unsere Absolventinnen und Absolventen nach bestandener Prüfung ihr neu erworbenes Wissen direkt anwenden können. Lassen Sie sich beraten oder starten Sie direkt durch.

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